Der Inugami-Fluch ist der vierte Band in der Reihe um den verschrobenen, jedoch genialen Ermittler Kosuke Kindaichi, der in Deutschland erscheint.
Auch dieser Krimi steht dem bisherigen in nichts nach: Ein spannender Mordfall, angesiedelt in einer ländlichen Gegend im Nachkriegsjapan der 1940er Jahre, viele Indizien und ein Ermittler, der diese in Columbo-Manier zusammenbringt.
Kosuke Kindaichi ist dieses Mal in der Stadt Nasu, wo das eigenwillige Testament des verstorbenen Firmenmagnaten Sahei Inugami zu Verwerfungen innerhalb der Familie führt. Als Privatermittler wird Kosuke Kindaichi von einem besorgten Anwalt der Familie hinzugerufen, doch ehe Kindaichi diesen zu seinem genauen Auftrag befragen kann, wird der Anwalt ermordet.
Schnell stellt sich zudem heraus, dass das Testament so angelegt ist, dass die Kinder von Sahei in Konkurrenz zueinander treten müssen, um an das Erbe zu gelangen. Ähnlich wie im Fall Mord auf der Insel Gokumon ermittelt Kindaichi also nicht nur in einem Mordfall, sondern ist direkt vor Ort Zeuge von weiteren Morden.
Dass so schnell und nur wegen eines Testaments weitere Morde passieren, scheint – wie auch die Sprache in einigen Teilen – etwas melodramatisch. Trotz allem macht dies den Fall gerade so spannend und Yokomizos Krimis so erfrischend, da sie in ihrer Machart vom aktuell auf dem Buchmarkt erhältlichen Schema abweichen.
Vielleicht macht sich dies auch in den Verkaufszahlen bemerkbar, denn in diesem Jahr erscheint erstmals im selben Jahr noch ein weiterer Titel. Bereits im November können wir uns auf Die Spatzen von Onikobe freuen.
Fazit
Ein spannender Krimi mit besonderem japanischen Flair.Verfasst am 24. Mai 2025 von Friederike Krempin