Japanisch lernen 日語の勉強

Konnichi wa!

Schön, dass du Japanisch lernen möchtest! Obwohl sich immer mehr Menschen für die japanische Kultur interessieren, gehört Japanisch zu den eher selten gelernten Sprachen in Deutschland und längst gibt es nicht so viele Möglichkeiten, Japanisch zu lernen wie etwa Französisch. Diese Seite, die auf meinen eigenen Erfahrungen aus inzwischen 10 Jahren Japanischlernen basiert, hilft dir beim Einstieg ins Lernen und gibt dir mit dem Blog regelmäßige Motivation, weiterzulernen.

頑張ってください!
Ganbatte Kudasai!

Häufige Fragen

Bücher auf Japanisch

日本語の本

Fuwa Fuwa
Japanese Graded Readers Level 2 / 日本語よむよむ文庫
Das Bad

Hier stellen wir dir einfache Bücher vor, mit denen du Japanisch lesen lernen kannst.

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Hilfreiche Lernstrategien 便利な学習戦略

Bücher zum Japanischlernen

教育用具

Die Kanji lernen und behalten 1
Minna no Nihongo 1
Konnichiwa, Japan!
Kleines Lexikon deutscher Wörter japanischer Herkunft
Japanischer Wortschatz für Anfänger
Nihongo de dooso Arbeitsbuch

Häufige Fragen zum Japanischlernen よくある問題

Wie schwer ist Japanisch?

Dass man Japanisch lernt oder spricht wird oft bewundert, als würde es sich um eine besonders schwere Sprache handeln. Das stimmt aber nicht in jedem Fall. Einige Punkte sprechen sogar dafür, Japanisch zu lernen. Ehe wir dir eine detaillierte Einführung zu den einfachen und schwierigen Seiten der japanischen Sprache geben, findest du hier ihre Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengefasst:

Leicht an Japanisch

  • + Aussprache
  • + keine Deklinationen und Konjugationen wie im Deutschen
  • + nur zwei Zeiten bei Verben
Schwer an Japanisch

  • – Schriftsystem
  • – Vokabeln
  • – Höflichkeitssprache
  • – Langzeitmotivation

Aussprache

Besonders einfach für deutsche Muttersprachler ist die Aussprache: Im Japanischen gibt es ein Silbenalphabet, dessen Laute alle auch im Deutschen vorkommen und deshalb ohne Schwierigkeiten ausgesprochen werden können. Ungewohnt ist einzig das „R“, das im Japanischen eine Mischung aus „R“ und „L“ ist. Da man im Zweifel aber einfach ein „L“ sprechen kann, ist dies letztlich für und weniger ein Problem als für Japaner andersherum, die keine Entsprechung für unser „R“ in ihrem Silbenalphabet haben.

Grammatik

Auch die japanische Grammatik ist uns in vielen Punkten sehr wohlgesonnen. Deutsch ist eine Sprache mit vielen Deklinationen, Konjugationen, unterschiedlichen Artikeln und so weiter. Die japanische Sprache kennt hier vieles nicht, was das Deutsche kennt: es gibt kein Geschlecht bei Substantiven, sodass du nicht lernen musst, ob es der, die oder das Sofa heißt. Auch wird im Japanischen nicht zwischen Einzahl und Mehrzahl unterschieden. Nehmen wir als Beispiel das Wort „Mann“, kann es im Deutschen mit Artikel beispielsweise diese beiden Formen annehmen:

Deutsch: Der Mann, die Männer
Japanisch おとこ – otoko

Egal wie es benutzt wird, otoko bleibt immer otoko. Hinzu kommt, dass das Japanische eine agglutierende Sprache ist. Das bedeutet, das alles, was die grammatische Funktion des Wortes bestimmt, immer hinten angehängt wird.

Während sich beim obigen Beispiel nicht nur der Artikel von „der“ zu „die“ ändert, sondern an Mann noch einer „-er“ angehängt wird, ändert sich zudem im Wortstamm selbst das „a“ zu „ä“. So etwas passiert dir im Japanischen nicht! Hier wird nur etwas hinten an das Wort angehängt, zum Beispiel…

Der Name des Mannes
男の名前 – otoko no namae (no = des, von)

Auch bei Verben macht es und das Japanische sehr leicht: hier gibt es nur die Gegenwart sowie die Vergangenheit als Zeiten, zu denen man die Formen lernen muss. Da hier aber wieder kein Unterschied zwischen den Fällen gemacht wird,
sind das insgesamt nur vier Formen – die zudem auch noch regelmäßig gebildet werden können:

ich schwimme, du schwimmst, er schwimmt…
泳ぐ – oyogu (informell) / 泳ぎます (formell)

ich schwamm, du bist geschwommen, wir waren geschwommen…
およいた (informell) / およぎました(formell)

Nach diesen guten Nachrichten gibt es aber auch ein paar Punkte, die zeigen, warum Japanisch dann eben doch meist als schwer zu lernende Sprache gilt:

Vokabular

In der Schule lernen wir in der Regel Sprachen, die mit Deutsch verwandt sind. Hier ist es dann meist leichter, sich ähnliche Wörter wie etwa Ball (deutsch) und ball (englisch) zu merken. Zum Japanischen aber gibt es keinerlei Verwandtschaft. Wie soll ich mir also merken, dass jidōhanbaiki auf Deutsch „Verkaufsautomat“ heißt? Das Volabellernen erfordert also nicht nur Ausdauer, sondern auch regelmäßige Wiederholung oder Nutzung der Sprache, da die Wörter sonst einfach wieder viel zu schnell aus dem Kopf verschwinden.

Schriftsystem

Japaner verwenden als Schrift die chinesischen Schriftzeichen, in Japan auch Kanji genannt. Da es davon aber zehntausende gibt und auch ein Japaner diese nicht alle beherrschen kann, gibt es eine verbindliche Liste von 2136 Schriftzeichen, den sogenannten Jōyō-Kanji (常用漢字). Wer diese Kanji beherrscht, ist in der Lage Zeitschriften zu lesen. Als wäre das nicht schon genug, kommen im Japanischen allerdings zwei weitere Silbenalphabete hinzu. Mit den Hiragana schreiben zunächst alle, die Kanji nicht schreiben können. In früherer Zeit war dies die Schrift der Frauen, das Kanji-Lernen war den Männern vorbehalten. Auch Japaner lernen nicht alle Kanji auf einmal, sondern haben dazu neun Schuljahre Zeit und schreiben deshalb zunächst mehr in Hiragana. In Hiragana werden außerdem grammatikalische Bestandteile geschrieben, Kanji und Hiragana werden also durchaus auch gemischt:

日本語 は 簡単 では ありません
Japanisch ist nicht so leicht.

An dem Satz oben sieht man schon, dass es einige kompliziertere und einige von der Struktur her einfache Zeichen gibt. Die komplizierten Zeichen sind die Kanji, die leichten die Hiragana.

Das dritte Silbenalphabet kommt für alle Wörter aus anderen Sprachen mit ins Spiel. Es gibt eine große Anzahl davon, gerade aus dem Englischen wie etwa ea-kon エア・コン (dt. Klimananlage). In einem Satz können so also auch alle drei Schriftsysteme gleichzeitig vorkommen.

Höflichkeitssprache

In Japan ist es extrem wichtig, die Sprache an der Situation, in der man sich befindet, auszurichten. Japan ist streng hierarchisch geprägt. Das sieht man schon daran, dass es in Japan kein Wort für Bruder gibt, sondern nur für älterer Bruder und jüngerer Bruder. Ein Japaner würde nie sagen: „Ich habe drei Brüder“, sondern: „Ich habe einen jüngeren und zwei ältere Brüder.“

Dieses Verständnis von Hierarchie schlägt sich auch in der sogenannten Höflichkeitssprache (keigo) nieder. Wann dort was anzuwenden ist, ist für Japanischlernende zunächst oft undurchsichtig und auch nichts, was man in den ersten Jahren schon intensiv lernt. Zum Glück sind Japaner hier aber oft etwas nachsichtiger und freuen sich, wenn man überhaupt ein paar Wörter Japanisch spricht.

Langzeitmotivation

Studiert man nicht gerade Japanisch und ist gezwungen, für Prüfungen zu lernen, ist es sehr schwer, die Langzeitmotivation aufrecht zu erhalten. Dies liegt zum Einen daran, dass man zu Beginn sehr viel lernen muss, die Sprache aber noch nicht nutzen kann. Zudem kommt man im Alltag kaum mit Japanisch in Kontakt. Englische Songs hören wir täglich im Radio, englisches Fernsehen können wir mit Untertiteln schauen. Möchte man aber japanisches Fernsehen schauen, so gibt es dort nur japanische Untertitel, und die können Anfänger natürlich nicht lesen. Und wer Japanisch mit Anime lernen möchte, ist auch schnell enttäuscht, denn das Japanisch, was in Animes gesprochen wird, entspricht so gar nicht dem, das im Lehrbuch vermittelt wird.

Wo und wie kann ich Japanisch lernen?

Wenn du dir sicher bist, dass Japan dein größtes Interesse ist und du auf jeden Fall Japanisch lernen möchtest, dann ist eine Möglichkeit, ein Japanologie-Studium an einer deutschen Universität zu beginnen. Ein Japanologie-Studium dauert in der Regel drei Jahre beziehungsweise sechs Semester. Ein Studium ist aber keine Garantie dafür, dass du nachher fließend Japanisch sprichst. Ziel ist es, sich in die japanische Kultur einzuarbeiten – und dafür ist Japanisch nur das Hilfsmittel.

An der Universität gibt es für Studenten außerdem oft die Möglichkeit, einen Japanisch-Sprachkurs im Bereich der Allgemeinen Studien oder zusätzlichen Angebote zu belegen. Die meisten Universitäten bieten inzwischen solche Kurse an, da das Interesse gestiegen ist, jedoch sind es meist nur Anfängerkurse die ein, maximal zwei Semester dauern. Um die Sprache auch außerhalb des Unterrichtes zu üben, vermitteln die Universitäten Tandem-Partner, in dem Fall also einen Japaner, der gerne Deutsch lernen möchte.

Für alle, die nicht an der Uni studieren, gibt es als einzige Möglichkeit oft nur VHS-Kurse. Diese werden meist von Japanerinnen und Japanern angeboten, die mit ihren Ehepartner in Deutschland leben. Hier kann der Kurs je nach Lehrendem und Lehrbuch sehr stark schwanken. In einem VHS-Kurs sitzen außerdem Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Lernmotivationen. Das Lerntempo in einem VHS-Kurs ist deshalb meist etwas geringer, zumal es durch fehlende Prüfungen auch keinen Lernzwang gibt und die Lehrenden darauf angewiesen sind, dass die Teilnehmer sich freiwillig einbringen.

Eine weitere gute Möglichkeit, die sich auch mit allen anderen kombinieren lässt, ist der Privatunterricht. Ideal ist es natürlich, wenn der Privatlehrer sich gut mit der deutschen Sprache auskennt. Nimmt man sich aber ein gut strukturiertes Lehrbuch als Vorlage, so sollte es auch so funktionieren. Eine offizielle Vermittlung von Privatlehrern gibt es bisher nicht, deshalb ist es meistens schwierig, eine geeignete Person zu finden, die sich regelmäßig die Zeit nimmt.

Auch das Angebot von Online-Kursen und damit die Möglichkeit, autodidaktisch Japanisch zu lernen nimmt weiter zu. Gerade am Anfang ist es jedoch wichtig, Aussprache und Grundlagen durch ein Gegenüber vermittelt zu bekommen, das Korrekturen vornehmen kann. Online-Kurse sind allerdings eine ideale Ergänzung, beispielsweise wenn es darum geht, Vokabeln zu lernen.

Die teuerste und zeitintensivste Möglichkeit sind Japanische Sprachschulen direkt in Japan. Diese bieten meist ein Rundum-Sorglos-Paket an und vermitteln dir zugleich einen Platz in einer japanischen Familie, sodass du 24 Stunden am Tag mit Japanisch umgeben bist – außer natürlich deine Mitschüler in der Schule sprechen Englisch. Die Sprachschulen werden von privaten Anbietern betrieben und schwanken deshalb stark in der Qualität. Einige setzen auch als Aufnahmebedingung voraus, dass man sich grundlegend auf Japanisch verständigen kann, da der Unterricht komplett auf Japanisch läuft. Hierzu reicht es aber meist aus, dass man ein Jahr Japanisch gelernt hat beziehungsweise ein Lehrbuch von Genki oder die ersten beiden Lehrbücher der Minna no Nihono-Lehrbuchreihe durchgearbeitet hat (insbesondere Minna no Nihongo wird auch gerne in Japan für den Unterricht verwendet).

Wie schnell kann ich Japanisch lernen?

Wenn du dich sofort in den Flieger setzt und 40 Stunden pro Woche eine Sprachschule besuchst und nur noch Japanisch lernt, denkst und träumst, sollte ein Jahr genügen. Realistisch gesehen lernt aber wohl jeder von uns Japanisch rein aus Interesse meist neben Schule, Studium oder Arbeit. Deshalb lässt sich grob sagen, dass man sich mit circa ein bis drei Jahren elementar verständigen können sollte. An diesem Punkt ist dann ein Japan-Kontakt sehr wichtig, da das reine Unterrichtsjapanisch genauso steril ist wie das Deutsch, das Japaner in Sprachkursen lernen. Ab dem zweiten Jahr kann man tiefergehend einsteigen in das eigene Lernziel, also beispielsweise erste japanische Bücher lesen oder sich stärker auf Animes konzentrieren.

Die eigentliche Arbeit beginnt dann auf der Fortgeschrittenen-Stufe mit den Feinheiten. Spätestens jetzt wirst du merken, dass das, was du als nächstes lernen müsstest, nicht mehr in den Anfänger-Sprachkursen vermittelt wird. Du wirst nun noch Lehrmaterialien für Fortgeschrittene finden, diese aber möglichst selbständig durcharbeiten müssen. Am Ende dieses Prozesses kannst du zwar nicht flüssig über alle Themen sprechen, würdest aber bei einer Japan-Reise ausgezeichnet klarkommen. Diesen Punkt erreicht man nach circa drei bis fünf Jahren.

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