Das erste Mal nach Japan reisen – alles, was du wissen musst

Das erste Mal nach Japan reisen – alles, was du wissen musst

Verfasst am 7. Februar 2020

Einen günstigen Flug buchen, das beste Hotel finden und ein Auto mieten. All diese Dinge kann man heute bequem über diverse Buchungsportale lösen, weshalb du in diesem Artikel keine Informationen dazu finden wirst. Dieser Artikel gibt Dir vielmehr Tipps für deine erste Japanreise, die ich aus meinen persönlichen Japanreisen zusammengetragen habe.

Flug nach Japan buchen

Der Direktflug nach Japan dauert zehn bis elf Stunden, dazu kommt noch die Zeitumstellung. Da beides eine Belastung ist, solltest du dir zumindest den Flug so angenehm wie möglich machen und einen Direktflug wählen. Mit der Lufthansa kann man von München und Frankfurt direkt nach Tōkyō (Haneda) oder Ōsaka (das sind die einzigen beiden Flughäfen mit internationalem Anschluss in Japan) fliegen.

Wenn du direkt nach Tōkyō möchtest, dann ist natürlich ein Direktflug dorthin sinnvoll. Bei einer Rundreise oder allen anderen Zielen südlich von Tōkyō solltest du aber in Erwägung ziehen, nach Ōsaka zu fliegen. Dafür sprechen folgende Gründe:

  1. Der Flughafen in Ōsaka ist kleiner und damit auch übersichtlicher.
  2. Der Transfer vom Flughafen zu einem anderen Ziel ist übersichtlicher und damit auch angenehmer.
  3. Da der Flughafen von Tōkyō so weit außerhalb ist, benötigt man bis in die Stadt eine Stunde. In genau derselben Zeit kann man vom Flughafen Ōsaka aus auch Kyōtō erreichen – in der Großstadt Ōsaka ist man sogar in zwanzig bis dreißig Minuten.
  4. Der Flughafen befindet sich auf einer künstlich aufgeschütteten Insel in der Bucht von Ōsaka. Bei der Landung hat man einen tollen Ausblick.

Zoll, Einreise und Aufenthalt

Schon im Flugzeug werden zwei Karten ausgeteilt, die du für die Verzollung und die Einreise ausfüllen musst. Hier geht es vor allem darum, dass du versicherst, keine Drogen zu schmuggeln, noch nicht verurteilt worden zu sein und keine horrenden Summen an Bargeld dabei zu haben. Daneben wir aber auch die Adresse in Japan abgefragt. Hier kannst du eines deiner Hotels angeben.

Bei der Einreise muss man diese Zettel dann bei den japanischen Beamten abgeben. Es werden Fingerabdrücke abgenommen und ein Foto gemacht. Anschließend werden manchmal auch noch kurze Fragen gestellt, zum Beispiel, warum man einreisen möchte. Oft können die Beamten gar nicht so viel Englisch, sodass es vollkommen ausreicht, wenn du „tourism“ antwortest.

Die letzte Hürde ist dann wie auch in Deutschland der Zoll. Hier wird in seltenen Fällen das Gepäck kontrolliert. Ich habe es auch schon erlebt, dass der Zoll mit Drogenhunden zwischen den Einreisenden hin- und hergegangen ist. Prinzipiell macht die Einreise aber eigentlich kein Problem und geht sehr schnell, außer es kommen gerade sehr viele Flugzeuge auf einmal an und die
Warteschlangen bei der sind dadurch länger. Wenn du aber das erstes Mal in Japan bist, wirst du an dieser Stelle schon positiv überrascht sein, wie „geordnet“ es bei der Einreise zugeht, selbst wenn die Schlange mal etwas länger wird.

Aktuelle Informationen zu Einreise und Reisehinweisen stellt das Auswärtige Amt bereit.

Jetlag

Herzlichen Glückwunsch, du bist nun in Japan und hat als deutscher Staatsbürger automatisch ein Touristenvisum für 90 Tage! Dies kann auch nochmal um weitere 90 Tage verlängert werden. Aber was nützt das alles, wenn man nun nach dem langen Flug einfach nur noch müde ist?

Der Zeitunterschied zu Japan beträgt, je nachdem, ob in Deutschland gerade Sommer- oder Winterzeit ist, sieben oder acht Stunden. Das ist schon ein enormer Unterschied, der einem vor allem zu schaffen macht, wenn man in Japan ankommt. Meist starten die Flüge in Deutschland um die Mittagszeit, sodass man am frühen Morgen japanischer Zeit in Japan ankommt. Während es für den Biorhythmus eigentlich mitten in der Nacht wäre, beginnt in Japan gerade ein neuer Tag, den
du auf jeden Fall bis acht oder neun Uhr abends durchhalten solltest, um in den neuen Rhythmus zu kommen. Jeder verarbeitet Jetlags unterschiedlich, aber meine Erfahrung ist, dass man ungefähr drei bis fünf Tage benötigt, bis man sich vollständig umgewöhnt hat. Wenn du allerdings zum ersten Mal nach Japan kommst, wird alles noch neu und aufregend sein. Das motiviert meist, wach zu bleiben und das Jetlag besser zu überstehen.

Auf jeden Fall solltest du dir für die ersten Tage eine möglichst komfortable Unterkunft suchen, in der du Ruhe hast und gut schlafen kannst. Ein Hostel mit Mehrbettzimmer wäre hier definitiv die falsche Wahl.

Geld umtauschen und bargeldloses Bezahlen mit Kreditkarte

In Japan gibt es nicht nur eine andere Währung, sie heißt dort auch anders als im Rest der Welt: Während wir international von „Yen“ sprechen, wirst du Japaner immer von „En“ sprechen hören.

Japan ist in vielen Situationen ein Bargeldland, weshalb du immer lieber etwas mehr Geld bei dir haben solltest. Es ist möglich, Geld in Deutschland bei der Hausbank einzutauschen. Bei Yen musst du das Geld aber meist vorbestellen. Über die Reisebank gibt es aber beispielsweise auch den Service, sich Geld nach Hause liefern zu lassen. Und schließlich gibt es auch im Flughafen in Deutschland im Abflugbereich immer noch die Möglichkeit, ein paar Euro umzutauschen. Die
einfachste Möglichkeit ist allerdings, Geld in japanischer Währung direkt in Japan abzuheben. Mit einer Kreditkarte geht das problemlos bei der japanischen Post und vielen Konbinis, rund um die Uhr geöffneten Lebensmittelläden.

Handy und Internet

Während alte Handys aus der 2000er-Ära nicht immer mit dem japanischen Netz kompatibel waren, lassen sich moderne Smartphones problemlos nutzen. Ich nehme mein iPhone einfach jedes Mal mit auf die Reise. In Japan angekommen tausche ich dann meine SIM-Karte gegen eine Leih-SIM-Karte aus. Positive Überraschung jedes Mal wieder: Überall steht mir damit stabiles, schnelles Internet zur Verfügung – was in Deutschland nicht selbstverständlich wäre.

Genau wie eine SIM-Karte lassen sich auch Surf-Sticks für den Laptop mieten, wenn man nur mit einem Laptop online gehen möchte.

Anbieter sowohl für SIM-Karten als auch Surf-Sticks gibt es im Ankunftsbereich der Flughäfen. Meine Wahl fiel bisher immer auf https://www.globaladvancedcomm.com. Auch wenn der Name ein wenig ulkig ist, der Service ist gut: Von zu Hause aus kannst du die benötigten Produkte bestellen und bei der Post im Flughafen abholen. Wenn du Japan verlässt, kannst die Produkte einfach an die Firma zurückschicken – mit einem dafür schon vorgefertigten Umschlag, den du mit der Lieferung erhältst. Bisher hat der Service stets zuverlässig funktioniert.

Sollte es trotzdem mal irgendwelche Probleme geben, bieten die meisten deutschen Anbieter auch noch Datenpässe an – die sind dann aber ziemlich teuer. Jedenfalls steht man aber im Notfall nicht ohne Internet da.

Bahn fahren in Japan (Japan Rail Pass)

Auf die japanische Bahn ist Verlass.

Du hast sicher schon davon gehört, dass Bahnfahren in Japan wirklich komfortabel ist. Die Fahrpläne werden eingehalten und du kannst dich zu 99 Prozent darauf verlassen, dass du deine Anschlussverbindung erreichst. Die Toiletten im Shinkansen sind sauber und es gibt dort sogar kleine Raucherräume, in denen eine gute Lüftung für frische Luft sorgt. Nur Essen sollte man sich vorher im Bahnhof kaufen, da im Zug meist nur eine mobile Servierdame herumläuft, die oft dann schon ziemlich ausverkauft ist, wenn sie zu deinem Platz kommt.

Um nun in alle diese (und noch viel mehr!) Vorzüge des Bahnfahrens zu kommen, gibt es für Touristen den sogenannten Japan Rail Pass. Dieser ist eine Flat Rate für nahezu alle Shinkansen, Regionalzüge und sonstigen Bahnen der staatlichen Eisenbahngesellschaft JR, wahlweise für ein, zwei oder drei Wochen. Der Japan Rail Pass kann nur vor der Einreise, außerhalb Japans als Gutschein erworben werden und wird dann in Japan gegen einen Rail Pass eingetauscht.

Besonders praktisch: Trotz „Flat Rate“ ist es dir möglich, gratis einen Sitzplatz für deine Fahrt zu buchen. Dies muss allerdings direkt am Schalter erfolgen.

Bahnverbindungen generell lassen sich sehr gut über die Seite Hyperdia.com recherchieren.

Auto fahren in Japan

In Japan gilt Linksverkehr. Du solltest genau überlegen, ob du dir das zutraust. Vor allem aber solltest du dir vorher überlegen, ob du in Japan Auto fahren möchtest, da dann eine Übersetzung deines Führerscheins notwendig wird. Diese benötigt meist ein paar Wochen und muss deshalb rechtzeitig in Auftrag gegeben werden.

Für den Notfall vorbereitet

Japan wird immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Es gibt Warn-Apps, die wenige Sekunden vor einem Erdbeben schon warnen können. Ein paar Sekunden scheinen wenig, bei einem größeren Beben kann es aber entscheidend sein, schnell zu reagieren. Eine Übersicht über Erdbeben gibt auf der Seite der Japan Meteorological Agency. Bei größeren Katastrophen informiert auf NHK World auf Englisch.

Ganz unabhängig von Naturkatastrophen solltest du auch auf den Krankheitsfall vorbereitet sein. Gesetzliche Krankenkassen decken in der Regel nur die medizinische Versorgung innerhalb Europas ab, weshalb du für Japan eine Auslandskrankenversicherung benötigst.

Literatur direkt aus Japan Literatur direkt aus Japan

Hier erfährst du mehr über Bücher, die es bisher nur in Japan gibt.

Bücher kaufen Wo kann ich japanische Bücher kaufen?

Ein kleiner Guide für Einsteiger

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