Yohaku (余白), der Papierrand oder auch Weißraum ist immer unbedruckt – leer. Um diese Leere, die entsteht, als die Protagonistin von ihrem Mann verlassen wird, kreist Ogawas wohl ruhigster Roman.
Was passiert, wenn viele ältere, alleinstehende Frauen auf engem Raum zusammenwohnen, mit ihrem bisherigen Leben unzufrieden sind und zu viel Zeit haben? Sie fangen an, bei den anderen nach dunklen Geheimnissen zu suchen.
So wie es im Japanischen schwierig ist, das, was wir unter privat und öffentlich verstehen auszudrücken, ist Amae (甘え) ein Konzept, das sich nur sehr umständlich ins Deutsche übersetzen lässt. Der Psychoanalytiker Takeo Doi erklärt dieses psychische Konzept, das eigentlich kein Japanisches, sondern allgemein menschliches Phänomen ist.
Die Kirschblüte ist das Symbol Japans. Nicht umsonst sind es wohl auch gerade Bücher von Autoren aus Übersee, bei denen Kirschblüten schon im Buchtitel eine Rolle spielen. Schnee im April – damit sind auch bei Aly Cha die Kirschblüten gemeint, wenn sie zu Boden fallen. Ist ihr Debütroman wirklich innovativ oder variiert sie das altbekannte Motiv nur?
Sano Ichirô ermittelt bereits in seinem siebten Fall. Aber auch wenn sich seit seinem Dienstantritt viel verändert hat – er wurde befördert, hat eine Frau und einen kleinen Sohn – holt ihn die Vergangenheit bei den Ermittlungen in diesem Band doch wieder ein.
Mit dem zweiten Band ist die zeichnerische Umsetzung von Hiromi Kawakamis Roman Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß durch den japanischen Mangaka Jiro Taniguchi abgeschlossen.
Seit 15 Jahren hat Yoichi seinen Vater in Tottori nicht mehr besucht, obwohl seine Heimatstadt nur zwei Flugstunden von Tokyo entfernt ist. Nun ist der Vater plötzlich vestorben. Als Yoichi in Tottori ankommt, wird er wieder Erwarten von seinen Verwandten herzlich aufgenommen. Die vertrauten Menschen und Orte bringen Yoichi dazu, sich mit der Vergangenheit und seinem Verhältnis zu seinem Vater auseinanderzusetzen.
Große Naturkatastrophen halten uns immer wieder vor Augen, wie machtlos wir sind und wie vergänglich das Leben ist. Der Mönch Kamo no Chomei hat im 12. Jahrhundert ein gewaltiges Erdbeben in Japan miterlebt und berichtet über die Katastrophe und die Schlüsse, die er daraus für seine Lebensphilosophie zieht.
Einmal vorweg für alle, die gerne so wenig wie möglich von der Handlung im Voraus lesen müssen: Wer historische Romane mag und gerne eine ruhigere Geschichte, die in Japan zwischen 1937 und 1938 spielt, lesen möchte, dem empfehle ich diesen Roman uneingeschränkt.
Historische Romane, die im Japan der Edo-Zeit, also in einer Periode, wo das Land vollkommen von der Außenwelt abgeschottet war, spielen, gibt es viele. Dieser Roman sticht aber heraus, denn er erzählt nicht wie die anderen immer nur von Samurai, sondern vom Leben einer Händlerfamilie in Kobe um 1825.
Wie kostbar und kurz das Glück ist, merkt man erst dann, wenn man es verliert. Und besonders tragisch ist es natürlich, wenn ein junges Liebespaar, das ein gemeinsames Leben noch vor sich hat, auseinandergerissen wird. Katayama erzählt eine traurige Liebesgeschichte.
Kirino ist inzwischen für ihre grausamen, teilweise ekelerregenden Romane bekannt, die sich irgendwo zwischen Thriller und Kriminalroman bewegen. Abseits der Kimonos, Geishas und dem ewigen japanischen Lächeln erzählt sie von den dunkelsten Seiten Japans.