Es ist ein Thema, das Ôe in seiner Anfangszeit als Autor immer wieder bearbeitet: Das nahende Kriegsende bzw. die Kapitulation Japans. Dabei spielt sich die Handlung nicht etwa im belebten Tôkyô, sondern einem entlegenen Bergdorf ab.
Die Menschen im Dorf bleiben von den Geschehnisse recht unbehelligt, bis plötzlich jemand Fremdes in ihre Dorfgemeinschaft eindringt und sich die augenscheinliche Ruhe und Schrecken und Gewalt kehrt. In Der Fang ist der Eindringling ein amerikanischer Soldat, der mit seinem Flugzeug abgestürzt ist. In Reißt die Knospen ab bringt eine Gruppe Strafgefangener eine Seuche mit ins Dorf. Und in Und Plötzlich Stumm schließlich sind es die amerikanischen Besatzer, die in das entlegene Bergdorf kommen.
Die Dörfer und die Figuren sind in den verschiedenen Büchern nicht ein und dieselben, ähneln sich aber stark durch ihre geographische Lage, die Charaktere der Menschen und ihrer Ärmlichkeit.
Und Plötzlich Stumm ist ein nur 30 Seiten umfassende Erzählung, die vielleicht auch wegen ihrer Kürze einfach nicht so viel zur Entfaltung bringen kann wie die erwähnten Titel. Trotzdem ist sie – gerade weil sie eben das Thema variiert darstellt – auf jeden Fall lesenswert.
Fazit
Eine weitere kurze Geschichte, die in einem Walddorf spielt und den Krieg aufarbeitet. Leider icht so ausgearbeitet wie zum Beispiel der Fang.Verfasst am 25. Dezember 2010 von Friederike Krempin
Tags: Bergdorf, Kenzaburo Oe, Nobelpreisträger