Heilige Mörderin

Heilige Mörderin



聖女の救済

Als Keigo Higashino mit Verdächtige Geliebte Ende 2012 sein Deutschland-Debüt feierte, lobten wir seinen Kriminalroman für seine intelligente, anspruchsvolle Handlung. Nun legt Klett Cotta mit Heilige Mörderin nach und beschert uns erneut eine Krimiperle.

Genau wie bei Verdächtige Geliebte ist gleich zu Beginn klar, wer die Mörderin ist. Weil Ayane keine Kinder bekommen kann, will ihr Mann Yoshitaka sie verlassen – schließlich war es vor der Hochzeit ja so ausgemacht: Bleiben sie kinderlos, würden sie sich wieder trennen.

Ayane ist zutiefst gekränkt, denn auch sie wünscht sich sehnlichst ein Kind. Während sie aber alleine zurückbleibt, hat Yoshitaka schon eine neue Geliebte, die noch dazu Ayanes Kollegin und Freundin ist. Viel Zeit bleibt dem neuen Paar aber nicht mehr, denn während Ayane verreist ist, stirbt Yoshitaka zu Hause an einem vergifteten Kaffee.

Wie er vergiftet worden ist – wie also das Gift in Yoshitakas Kaffee gekommen ist – darauf haben die Polizeiermittler keine Antwort. Der Roman dreht sich größtenteils um diese Ermittlungsarbeit, also die Befragung der Verdächtigen und die Diskussion der Ermittler um den Tathergang. Anfangs wirkt der Roman dadurch recht trocken und theoretisch, da es fast nur um die Diskussion von Zusammenhängen und logische Schlussfolgerungen daraus geht.

Andererseits aber macht diese stark analytische Komponente den Reiz des Romans aus. Man rätselt mit, stellt eigene Theorien auf und kann am Ende die Auflösung kaum noch erwarten.

Die Ermittler bei Heilige Mörderin sind wieder dieselben wie bei Verdächtige Geliebte: Polizeiermittler Kusanagi wird unterstützt durch seinen alten Studienfreund Yukawa, einen Physiker, der zwar etwas verschroben ist, Mordfälle aber allein durch logisches Kombinieren lösen kann. Beide Figuren bleiben wie auch im ersten Teil aber eher abstrakte Ermittlerfiguren ohne persönlicheres Profil, sodass es weniger ihr Wiedererkennungswert ist, als vielmehr Keigo Higashinos Schreibstil, der diesen Kriminalroman ausmacht.

Fazit

Für Liebhaber intelligenter Krimis und vertrackter Mordfälle.

Verfasst am 26. Februar 2014 von
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 30. November 2024

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