Alles beginnt damit, dass ein Mann in den Briefkasten für Verbesserungen seiner Firma ein Blatt mit nur einem Wort steckt: Känguruhhefte. Dies scheint das erste Indiz für eine im wahrsten Sinne des Wortes aufkeimende Krankheit zu sein: Ihm wird bald Kresse an den Beinen wachsen.
Beunruhigt geht der Mann zum Hautarzt, doch hier scheint man den Ernst seiner Lage nicht zu erkennen. Als er endlich ins Behandlungszimmer gerufen wird, ordnet der Doktor eine OP an. Als die Krankenschwester dem Mann Blut abnimmt, verliert er das Bewusstsein.
Allerspätestens hier ist nicht mehr klar, was Einbildung und was Realität ist. Der Mann findet sich festgeschnallt auf einer Liege wieder, aber die Kresse auf seinen Beinen ist immer noch da. Es beginnt eine wilde Achterbahnfahrt durch skurrile Welten – immer begleitet den Mann sein Bett. Das Bett und eine Arzthelferin sind überhaupt das einzig konstante und der scheinbar letzte Bezugspunkt zur Realität.
Das Buch ist aber trotz der wirren Erlebnisse des Mannes, bei denen nicht klar ist, ob er sie nur in seinem Kopf erlebt oder aus Reizen aus seiner Umgebung zusammenhalluziniert, nicht unverständlich oder schwer zu lesen. Am besten lässt sich das Lesegefühl mit dem berühmten Satz von Chomsky illustrieren:
Wir lesen diesen Satz und „verstehen“ ihn irgendwie, auch wenn das, was er beschreibt, in der Realität nicht möglich ist. Genauso ist es mit dem Buch. In seinen Einzelteilen ist vieles vertraut, in der Zusammensetzung aber absurd. So betritt der Mann beispielsweise ein Kaufhaus, in dem er folgende Produkte findet:
Leider wird das Rätsel zwischen Wahn und Wirklichkeit bis zum Schluss nicht aufgelöst. Am Ende steht nicht die Heilung, sondern ein abrupter Schluss.
Fazit
Abe versetzt und in Fieberträume und Halluzinationen.Verfasst am 28. Januar 2012 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 7. Mai 2019