Die einsame Buchhändlerin von Tokio

Die einsame Buchhändlerin von Tokio



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Was japanische Literatur angeht, ist dieses Jahr scheinbar das Jahr für Bibliophile und Buchhändler. Nachdem der weltweite Erfolgstitel die Tage in der Buchhandlung Morisaki mit einem weiteren Band fortgesetzt wird, geht es in die einsame Buchhändlerin von Tokio ebenfalls um Buchhandlungen, Bücher und das persönliche Glück, dass man durch das Lesen finden kann.

Die einsame Buchhändlerin als Titel passt dabei allerdings nicht ganz. Im Original lautet der Titel: Wie ich im Laufe eines Jahres auf einer Dating-Website 70 Menschen kennengelernt und ihnen ein Buch empfohlen habe.

Was somit eher wie Nonfiction klingt, ist tatsächlich auch kein Roman, sondern eine Sammlung fiktionalisierter Essays, in denen die Autorin Nanako Hanada aus ihrem Leben als Buchhändlerin erzählt.

Nachdem ihre Ehe gescheitert ist, stellt Nanako fest, dass sie sich auch in ihrer Buchhandlung nicht mehr wohl fühlt: Viel zu viel wird inzwischen Merchandising verkauft und das Buch immer mehr zurückgedrängt. In dieser Lebenskrise probiert Nanako die App Thirty Minutes aus, in der man sich mit Fremden für 30 Minuten zu einem Gespräch treffen kann. Um ihren Gesprächspartnern einen Mehrwert zu bieten, empfiehlt Nanako jedem zum Ende des Gesprächs ein Buch.

Man kann es schon erahnen: Die nun folgenden Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen werden Nanakos Leben verändern und ihr helfen, für sich zu erkennen, was ihr wichtig im Leben ist. Dass sie auch mit ihren Buchempfehlungen erfolgreich sein wird, ist ebenfalls keine Überraschung.

Nanako Hanada schreibt in einem flüssigen, einfachen Schreibstil, durch den sich die Essays in einem Stück in gut drei Stunden lesen lassen. Ursprünglich veröffentliche die Autorin die Essays über ihr Leben als Buchhändlerin online, nach vielen positiven Rückmeldungen wurde aber ein eigenes Buch daraus.

Alle Buchempfehlungen von Nanako Hanada sind im Anhang für jedes Kapitel noch einmal einzeln aufgelistet. Leider sind die meisten Bücher bzw. Autoren nicht ins Deutsche übersetzt, sodass es schwierig wird, sich ein Bild von Nanakos Empfehlungen zu machen. Es bleiben allerdings die Einblicke in das Leben einer japanischen Buchhändlerin.

Fazit

Ein Buch von einer Buchhändlerin, geschrieben für Buchhändler.

Verfasst am 31. Juli 2024 von
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 28. September 2024

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