„Ihre Schüler haben ihre Tochter ermordet. Sie wird sich rächen.“ Diese Zusammenfassung auf dem Cover von Confessions sagt schon alles über das Buch aus. Und mehr sollte über die spannende Story vorweg auch eigentlich gar nicht verraten werden.
Vorbilder: Natsuo Kirino und Ryû Murakami?
Mit Confessions begibt Kanae Minato sich zwar auf kein neues, aber durchaus spannendes Erzählterrain. Die Probleme der heranwachsenden Schüler, der hohe Leistungsdruck im japanischen Schulsystem, Mobbing, Einsamkeit und zerrrüttete Familien – über diese Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens gibt es einiges an spannendem Lesestoff, beispielsweise Grotesk von Natsuo Kirino, Gold Rush von Miri Yu oder der etwas ins Surreale abdriftende Roman Coin Locker Babies von Ryû Murakami.
Die Rache: AIDS
Bei Kanae Minato geht es um Einsamkeit und Hilflosigkeit der Schüler, die schließlich in Gewalt und Persönlichkeitsstörungen mündet. Opfer der Gewalt wird die Lehrerin Moriguchi beziehungsweise ihre Tochter. Doch anstatt zur Polizei zu gehen, rächt sie sich an den Mördern ihrer Tochter, indem sie sie mit AIDS infiziert.
Perspektivenwechsel
Eigentlich ist die Geschichte damit schon im ersten Kapitel fast vollständig erklärt: Wie es zum Mord kam, wer die Mörder sind und wie sich die Lehrerin rächt. Die Hintergründe und der Leidensweg der infizierten Schüler werden aber erst in den folgenden Kapiteln erzählt: Jeder Beteiligte berichtet nochmal aus seiner eigenen Perspektive. Dadurch entstehen leider einige Wiederholungen, die aber nicht zu unnötigen Längen führen. Einzig das Ende scheint dann aber doch ein wenig überzogen.
Weiterführende Links
- Trailer zur Verfilmung auf Youtube
Fazit
Wer Bücher von Natsuo Kirino mag, wird dieses Buch lieben.Verfasst am 19. Februar 2017 von Friederike Krempin
Tags: Kanae Minato, Mobbing, Schule