Privatdetektiv Jim Brodie ist zurück und ermittelt erneut in Tokio. Nach dem ersten Band Japantown macht Barry Lancet in Tokio Kill einiges besser.
Der unerschrockene Privatdetektiv
„Acht waren schon tot, als Akira Miura vor unserer Tür auftauchte und um sein Leben bangte.“ (S. 9, Einleitungssatz)
Jim Brodie ist ein ganz abgebrühter Kerl. Eigentlich Kunsthändler, hat er von seinem Vater eine Sicherheitsfirma in Japan geerbt, die er nun auch noch nebenbei leitet. Gar nicht so einfach als alleinerziehender Vater, der eigentlich in den USA wohnt. Doch Brodie ist ein Privatermittler, wie er im Buche steht: Unerschrocken, in Kampfkünsten ausgebildet und mit einem Gerechtigkeitsinn ausgestattet, der ihn hohe Risiken eingehen lässt – egal, ob dies Brodies Leben gefährdet, hauptsache der Fall wird gelöst.
Auf den Spuren von Kriegsverbrechern
Dieses Mal hat Brodie es mit Kriegsverbrechen in China zu tun. Einer seiner Mandanten war als Soldat in China, nun werden alle seine ehemaligen Kameraden der Reihe nach umgebracht. Brodie übernimmt die Ermittlung und wird noch tiefer in die Sache hineingezogen, als unerwartet der Sohn seines Mandanten brutal abgeschlachtet wird. Er fühlt sich für diesen Mord so verantwortlich, dass er mit den Ermittlungen in diesem Mordfall beginnt.
Rasant, blutig, realitätsfern
Und so ermittelt Brodie mit seinem Team, obwohl er dafür überhaupt nicht bezahlt wird. Die Ermittlungen führen ihn in einem Kendo-Club, zu den Triaden und später sogar zurück in die USA. Zu viel von der Handlung soll an dieser Stelle nicht verraten werden, allerdings kommt wie auch schon im ersten Teil Japantown zu keiner Zeit Stillstand auf. Es gibt viele brutale, blutige Szenen und auch viele Kämpfe, wer aber Japantown gelesen hat, der wirk feststellen, dass Tokio Kill zwar immer noch unrealistisch, bei weitem aber nicht so überzogen ist wie sein Vorgänger. Auch das Ende ist dieses Mal ein wenig glaubhafter, auch wenn die böse Seite wieder daran scheitert, dass sie sich selbst demontiert.
Man muss den Stil dieses Thrillers und entschlossene allmächtige Helden wie Jim Brodie mögen, oder einfach nur Lust auf eine (ent)spannend, weniger tiefgreifende Story haben. Dann ist Tokio Kill ein sehr unterhaltsames Buch.
Fazit
Spannender Thriller mit viel Blut, wenig Tiefgang, aber einer Menge Unterhaltung.Verfasst am 8. Juni 2015 von Friederike Krempin
Tags: Action, China, Triaden, Zweiter Weltkrieg