Ein Mann, der entschlossen ist, es mit jedem aufnimmt und für die Gerechtigkeit alles opfert. Es gibt sie noch, die großen Romanhelden. Und natürlich die großen Schurken. In Japantown kommt alles zusammen, was einen spannenden – aber dafür nicht gerade glaubwürdigen – Thriller ausmacht.
Der einsame Kämpfer
Jim Brodie ist ein Mann von ganz besonderem Kaliber. Eigentlich Antiquitätenhändler hilft der der Polizei in San Francisco auch schonmal aus, wenn es um Verbrechen geht, in die Japaner verwickelt sind. Brodie ist nicht nur in Japan aufgewachsen und versteht japanisch und die japanische Kultur, sein Vaterr hat dort auch erfolgreich ein Sicherheitsunternehmen geleitet, das Brodie geerbt hat. Brodie hat außerdem eine kleine Tochter. Seine Frau ist auf rätselhafte Weise verstorben, aber er wird in diesem Roman die Möglichkeit bekommen, sie zu rächen.
Die übermächtige Bedrohung
Brodie wird von der Polizei zu einem Tatort gerufen, an dem eine ganze japanische Familie brutal ermordet wurde. Damit beginnt seine Verwicklung in einen Fall von gewaltigem Ausmaß: Hinter dem Mord stecken Yakuza und schon bald muss er es mit einer großen Organisation aufnehmen, die seit jahrhunderten weltweit operiert und mit der es bis jetzt noch niemand aufnehmen konnte. Die Spur führt ihn in ein Bergdorf, aus dem bis jetzt noch kein Fremder, der mehr über die geheime Organisation erfahren wollte, lebend herausgekommen ist.
Unterhaltsam, aber wenig authentisch
Der Einstieg in Japantown ist flüssig und unterhaltsam, mit der Zeit häufen sich aber immer mehr Wendungen und Ereignisse, die nicht nur wenig authentisch, sondern auch für einen Thriller ziemlich unrealistisch sind. Ausgerechnet die große, etablierte Geheimorganisation macht einfache Anfängerfehler, sodass Brodie immer wieder überlebt. Gerade die letzten 100 Seiten lesen sich rechts einfallslos und wirken, als hätte der Autor nicht viel Fantasie darauf verwendet, Brodie gegen das Böse gewinnen zu lassen.
Fazit
Ein unterhaltsamer Thriller zum Abschalten - aber nicht zum Nachdenken.Verfasst am 20. November 2014 von Friederike Krempin