Der Revolver

Der Revolver



Originalausgabe:
Shinchôsha 2003

Aus dem Japanischen von Thomas Eggenberg:
Diogenes
192 Seiten
ISBN: 9783257070613

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Nachdem Fuminori Nakamura 2015 sein Deutschlanddebüt bei Diogenes hatte, wird fünf Jahre später nun auch sein tatsächlicher Debütroman in Deutschland veröffentlicht.

Der Schweizer Buchverlag hat einen neuen japanischen Autor für sich entdeckt. Nach Banana Yoshimoto kommt nun Fuminori Nakamura zum Verlagsrepertoire dazu. Nicht nur für Leser im deutschsprachigen Raum, auch in Japan ist Nakamura noch ein relativ neuer Autor: Erst 2002 erschien sein Debüt Der Revolver in einer Literaturzeitschrift, ein Jahr später dann auch als Roman bei Shinchôsha.

Dass der Revolver nicht eher in Deutschland erschienen ist, ist nachvollziehbar. Mit knapp 180 Seiten ist der Roman von der Länge her doch eher eine Novelle. Und auch vom Inhaltlichen her gibt es mit Titeln wie die Maske noch brutalere, thrillermäßige Titel von Nakamura.

Trotzdem zeigt sich schon im Revolver, was Nakamuras späteren Erzählstil ausmacht: Eine harmlose Geschichte driftet ab ins unbegreifbar Böse. Auch beim Revolver ist anfangs nicht viel dabei, als der Student Tôru neben einer Leiche eine Pistole findet und diese mit nach Hause nimmt. Doch dieser zufällige Fund weckt eine bislang ungeahnte Leidenschaft in ihm:

Dass Leichtigkeit und Tod zu einem Paar werden konnten, fand ich ein wenig unheimlich. Wie gebannt betrachtete ich den Revolver, in dem sich diese so gegensätzlichen Konzepte vereinen. Ein Gegenstand, der das Töten als etwas Naheliegendes, ja Natürliches erscheinen lässt und der es dem Täter ermöglicht, zugleich Zeuge seines Tuns zu sein. Nakamura, Fuminori (2019): Der Revolver, S. 46

Weder sein Studium, noch Freunde oder Frauen – Tôru bleibt innerlich leer und empfindet an nichts wirklich Freude. Nur die Pistole erweckt in ihm Leben – ein neues, unheimliches Leben. Er entwickelt Mordfantasien, die sich steigern, bis schließlich sogar die Polizei bei ihm vor der Tür steht. Tod, Tierquälerei und Krankheit sind Themen, die die bis dahin noch friedlich erscheinende Geschichte plötzlich antreiben.

Fazit

Das fantastische Japan findet man bei Haruki Murakami, das brutale Japan bei Fuminori Nakamura.

Verfasst am 30. September 2019 von

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