Amélie Nothomb hat selbst bis zu ihrem fünften Lebensjahr in Japan gewohnt. Als junge Erwachsene kehrt sie dorthin zurück und arbeitet ein Jahr in einer japanischen Firma. Aus dieser Zeit stammt auch die Vorlage für diesen Roman, in dem sie von einer Liebe zu einem Japaner erzählt.
Eigentlich soll Amélie dem Französischstudenten Rinri nur Nachhilfe geben. Aber bald schon lädt er sie zu sich nach Hause ein, bekocht und verwöhnt sie. Amélie und Rinri werden ein Paar, haben aber immer wieder mit kleinen Verständigungsschwierigkeiten zu tun.
Beispielsweise versteht Amélie Rinri nicht, als er ihr erklärt, sein Hobby sei „spielen“. Was er denn gerne spiele, möchte Amélie wissen, bekommt dafür aber nur ein Achselzucken. Erst von einer Amerikanerin erfährt sie, dass „spielen“ – Japanisch „asobu“ – einfach mit „nicht arbeiten“ übersetzt werden kann.
Solche und viele ähnliche kleine Missverständnisse gibt es zwischen den beiden zwar pausenlos, sie nehmen es aber mit Gelassenheit und bemühen sich stetig um Verständigung. Rinri ist kein Macho, sondern erfüllt Amélie fast jeden Wunsch. Als er sie aber schließlich heiraten will, fühlt sie sich von ihm immer mehr eingeengt.
Nothomb erzählt die Geschichte mit viel Humor, leicht und flüssig. Ein bisschen unpassend scheinen in der eher ruhigen Erzählung, in der es zu keinem großen Knall oder Handlungsumschwung kommt, Amélies dramatische Erfahrungen, etwa beim Bergsteigen, oder ihre starken Gefühlsausbrüche, die sie seltsamerweise immer ohne Rinri erlebt.
Fazit
Eine ruhige, humorvolle Erzählung. Ich würde sofort mit Amélie tauschen und mich von Rinri bekochen lassen!Verfasst am 28. Januar 2011 von Friederike Krempin