Kirino ist inzwischen für ihre grausamen, teilweise ekelerregenden Romane bekannt, die sich irgendwo zwischen Thriller und Kriminalroman bewegen. Abseits der Kimonos, Geishas und dem ewigen japanischen Lächeln erzählt sie von den dunkelsten Seiten Japans.
Jeder hat sie: Erinnerungen an Sommerurlaube aus der Kindheit, die nicht verblassen. In denen die Welt für einen kurzen Moment angehalten zu sein scheint und in denen man mit den wichtigsten Menschen zusammen ist und sich geborgen fühlt. Yoshimoto beschreibt in Tsugumi genau dieses Gefühl.
Es ist immer enttäuschend, wenn Büchertitel einen anderen Inhalt suggerieren, damit sich das Buch besser verkauft. So ist es auch bei diesem Buch, in dem es nicht um eine Kriminalgeschichte geht, wie man vermuten könnte, da es ja immerhin eine Leiche gibt. Schlecht ist die Agenten-Geschichte, die stattdessen präsentiert wird, aber auch nicht.
Als Hiroshi nach einer Dienstreise den Zug verwechselt, gelangt er zurück in seine Heimatstadt Tottori. Er war lange nicht dort, denn mit ihr verbindet er traurige Erinnerungen wie das mysteriöse Verschwinden seines Vaters, als er 14 Jahre alt war. Eine mysteriöse Kraft versetzt ihn zurück in die Vergangenheit und er bekommt die Chance, sein Leben noch einmal zu leben und das Auseinanderbrechen der Familie zu verhindern.
Die Politik Japans in der Edo-Zeit zeichnet sich durch eine vollständige Abschottung Japans von der Außenwelt aus. Natürlich ist klar, dass auch Rowlands Romanreihe um den japanischen Ermittler Sano Ichirô die Isolation Japans irgendwann einmal zum Thema machen würde.
Wie so oft bei Yoshimotos Büchern ist Amrita inhaltlich kein vollkommen neuer Roman, sondern sie variiert in ihm ihre typischen Themen wie Verlust, Lebenskrisen und übernatürliche Erlebnisse. Mit rund 500 Seiten ist Amrita aber Yoshimotos umfassendster Roman, in dem – wie in einem Schmelztiegel – alles zusammenfließt, was ihr Werk bis zu diesem Zeitpunkt ausmacht.
Gute Seide ist so hauchzart, dass sie wie ein fast unmerklicher Luftzug über die Haut streicht und sie umschmeichelt. Auch diese Novelle ist in ihren schlichten Sätzen und der auf ein Minimum reduzierten Handlung genau wie Seide nicht richtig greifbar und doch irgendwie faszinierend.
Romane auf dem Handy lesen? Das ist für uns auch noch heute, obwohl die Smartphones die besten Voraussetzungen dafür bieten, eher unvorstellbar. In Japan verkaufen sich Handyromane aber – in Digital- und Printform – bereits hunderttausendfach.
Nakazawas Comic über den Atombombenabwurf ist ein Klassiker. Der Zeichner erlebte ihn selbst als kleines Kind und zeichnete später ein mehr als 2000-seitiges Werk, das in den 70ern im Comicmagazin Shûkan Shônen für Kinder erschien.
Dieses Kanji-Lehrbuch richtet sich speziell an Lerner, die Japanisch als Fremdsprache in einem Japanischkurs lernen und führt in die ersten 300 Kanji ein.
Wie viele andere, die dort waren, ist auch Nik S. Tun fasziniert von Tokyo. Und wie inzwischen auch viele andere möchte er uns seine Faszination über diese zugleich beeindruckende aber auch oft sehr unverständliche Welt mit seinem Buch mit viel Humor vermitteln. Ein besseres Verständnis für Japan bzw. Tokyo erreicht er damit aber nicht, im Gegenteil.
Yoko Tawada wandelt zwischen den Sprachwelten. 1982 kam sie nach Deutschland, studierte Literaturwissenschaft, schrieb zunächst auf Japanisch. Inzwischen verfasst sie aber auch deutsche Texte, deren Originalität gerade darin besteht, dass sie einen fremden Blick auf die deutsche Sprache wirft, sie aber zugleich auch in derselben analysiert.