Deutsche Kanji-Lexika gab es zuletzt nur noch gebraucht zu kaufen. Nun hat der Buske-Verlag sein Zeichenwörterbuch von 2002 endlich wieder aufgelegt.
Gute Lernmaterialien auf dem deutschen Buchmarkt zu finden ist schwer. Zwar gibt es genügend englischsprachige Alternativen, gerade bei einem Kanjilexikon, das zugleich aber auch immer ein halbes Wörterbuch ist, ist es vorteilhafter, mit einem Lexikon in der Muttersprache zu arbeiten.
Das neu aufgelegte Zeichenwörterbuch des Buske Verlages ist nicht nur optisch übersichtlich aufgemacht, sondern kommt auch mit einem für diesen Bereich eher seltenen guten Preis-Leistungsverhältnis daher.
Der Buchschnitt ist mit Markierungen versehen.
Das Buch ist stabil gebunden, leider aber ohne Schutzumschlag oder Lesebändchen. Ein Lesebändchen ist aber auch nicht unbedingt notwendig, denn durch seine Bindung kann das Buch leicht aufgeschlagen werden und bleibt dann auch offen liegen. Wer früher mit dem Kanj-Lexikon von Langenscheidt gearbeitet hat weiß, wie anstrengend es ist, wenn ein Lexikon im Taschenbuchformat immer wieder zuklappt.
Aufgeschlagen auf dem Tisch: Mit dem Buch lässt es sich gut arbeiten.
Ein großer Unterschied zu Langenscheidts Lexikon ist übrigens auch, dass die Kanji in Buskes Zeichenwörterbuch nicht nach Häufigkeit des Vorkommens, sondern nach Radikal geordnet sind. Das macht beim Nachschlagen deutlich mehr Sinn, denn so hat man ähnliche Kanji immer zusammen gebündelt und kann als fortgeschrittener Lerner einfacher zwischen ähnlichen Kanji hin- und herspringen und unterscheiden.
Übersicht über die Kanji einer Sektion.
Das Layout der Nachschlagewerke von Langenscheidt (rechts) und Buske (links) im Vergleich.
Insgesamt macht das neue Zeichenwörterbuch aus dem Buske-Verlag in der gesamten optischen Aufmachung einen viel übersichtlicheren, schöneren Eindruck. Es gibt deutlich mehr Lesungen zu den einzelnen Kanji und die kompakte Aufmachung der einzelnen Einträge kann optisch durchaus mit dem Kodansha Kanji Learner`s Dictionary mithalten.
Beispieleintrag: Klar und übersichtlich strukturiert.
Das Zeichenwörterbuch eignet sich auch für Anfänger, die sich mit Kanji bisher noch nicht auskennen, da es alle notwendigen Informationen rund um Bestandteile und Aufbau der Kanji enthält. Auch Informationen zur Strichreihenfolge sind enthalten, sodass sich die Kanji mit Hilfe des Buches auch einüben lassen. Das Buch eignet sich aber nicht als einziges Lernmaterial, um sich die Kanji eigenständig anzueignen – dazu ist ein Nachschlagewerk einfach zu trocken. Wer dagegen schon Grundlagenkenntnisse hat, kann mit dem Zeichenwörterbuch seinen Zeichenwortschatz ausbauen.
Details im Buchdeckel.
In erster Linie ist das japanisch-deutsche Zeichenwörterbuch ein Nachschlagewerk und als solches erfüllt es seine Funktion. Die Kanji lassen sich zum Einen nach ihren Bestandteilen (Radikale) nachschlagen. Wer weiß, wie ein Kanji gelesen wird, kann es außerdem über einen alphabetischen Index suchen. Wer allerdings die einzelnen Radikale nicht kennt, der wird Schwierigkeiten beim Nachschlagen bekommen, denn es gibt – anders als bei Kanji und Kana – keinen Index, indem man Kanji allein nach Strichanzahl suchen kann, sondern man muss im Zeichenwörterbuch immer den Weg über den Radikal gehen.
Ausführlicher Blick ins Buch: Leseprobe
Fazit
Dieses Buch sollte zum Survival-Kit für jeden Japanischlernenden gehören.Verfasst am 21. Juni 2013 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 22. August 2019