Stell dir vor, du beschließt in sieben Tagen zu sterben. Was würdest du in der letzten Woche deines Lebens tun?
Bis zu seinem Entschluss, sich selbst umzubringen, führte Kita ein unbedeutendes Leben als Vertreter, der von Haustür zu Haustür zog. Doch in den letzten sieben Tagen seines Lebens will Kita nochmal alles mitnehmen. Was anfangs noch harmlos mit zwei Frauen in einem Hotelpool beginnt, endet schließlich damit, dass Kita seine Organe verkauft und eine Entführung plant.
Die Charaktere in Freiwillige Selbsthinrichtung sind nur schwer zu durchschauen und in ihrem Verhalten oft sehr inkonsequent. Gut und Böse sind nicht wirklich voneinander zu trennen, es gibt keine Annäherung zwischen Kita und seinen Begleitern, jeder bleibt für sich allein und die Figuren treten ebenso schnell ab, wie sie gekommen sind. Die Charaktere, die Freiwillige Selbsthinrichtung zeichnet, erinnern damit stark an Ryu Murakamis hoffnungslose, verrohte oder furchteinflößende Protagonisten – auch wenn Freiwillige Selbsthinrichtung deutlich weniger Gewaltszenen enthält als beispielsweise Coin Locker Babies oder In der Misosuppe.
Die sieben Tage sind jeder für sich spannend, gerade auch, weil man sich fragt, ob man selbst vielleicht ähnliche Dinge wie Kita tun würde. Doch die Geschichte läuft schließlich teilweise so aus dem Ruder, dass sie nicht mehr realistisch wirkt. Aber ein wenig Übertreibung ist ja nicht schlecht, schließlich, so der Autor im Nachwort, wollte er keine Lust auf einen Selbstmord machen, sondern das – besonders in Japan große Problem – literarische bearbeiten.
Fazit
Selbstmord ist in Japan ein ganz besonderes Thema - und auch Problem. Shimada versetzt sich in die Perspektive eines Selbstmörders.Verfasst am 22. Dezember 2014 von Friederike Krempin
Tags: Selbstmord, Umgang mit dem Tod