In den Bergen sind die Wanderer ganz auf sich allein gestellt und geraten oft an ihre Grenzen. So auch eine Gruppe junger Studenten, die in den winterlichen Schneemassen einer Lawine zum Opfer fällt. Dieser Roman schildert das Unglück und die Gedanken des letzten Überlebenden.
Sprachlich verläuft der Einstieg zunächst recht holprig. Vielleicht ist es das ungewöhnliche Thema, sicher tragen aber auch einige umständliche Formulierungen dazu bei, dass der Lesefluss immer wieder ins Stocken gerät:
Mit der Zeit nehmen diese Ausdrücke aber ab und der Text liest sich rund und flüssig. So gibt es auch wunderschön bildliche Beschreibungen der wilden Schneelandschaft:
Jeder einzelne Student der Wandergruppe hat seine ganz eigenen Träume und Vorstellungen von der Zukunft. So auch der Noboru, der nicht nur die Wandergruppe als Führer anleitet, sondern sich auch noch in Yûko verliebt hat. Im dichten Schneegestöber und unter den extremen Bedingungen der Berge kommen die beiden sich näher, doch ehe Noboru Yûko seine Liebe gestehen kann, überrascht sie nachts eine Lawine.
Für Noboru beginnt nun ein existenzieller Kampf in den harten Schneemassen. Durch ein Luftloch überlebt er die Lawine, schafft es sich Werkzeug zu besorgen und versucht, sich durch die Lawine hindurchzugraben und festzustellen, ob er der einzige Überlebende ist.
Auch Noborus Zustand im kalten Eis verschlechtert sich aber immer mehr. Er wechselt immer wieder zwischen der grausamen Wirklichkeit und Träumen von seiner Zukunft, die er so intensiv erlebt, als wären sie Wirklichkeit. Noborus grausame Erlebnisse unter den Schneemassen sind zugleich auch eine Suche nach sich, dem Lebenssinn und seinen eigenen Lebenszielen. Aber auch wenn Noboru für sich mit der Welt Frieden schließen kann, beim Lesen lässt dieser Roman Angst und Beklemmung zurück.
Fazit
Über die menschliche Existenz zwischen Geburt, Leben und Tod - und was davon in den Bergen übrig bleibt.Verfasst am 28. März 2012 von Friederike Krempin