Das Mondscheincafé

Das Mondscheincafé



満月珈琲店の星詠み

In die Reihe der Feel-Good-Romane aus Japan, die gerade den deutschen Buchmarkt schwemmen, ordnet sich auch dieser Roman ein. Die Zutaten: ein gemütliches Café, Katzen und Astrologie.

Es klingt ein wenig kitschig: Nur zum Vollmond erscheint das Mondscheincafé, das von Katzen betrieben wird. Serviert wird den Gästen nicht, was sie sich wünschen, sondern was die Katzen für sie kreieren. Dazu gehören beispielsweise ein Fondant au Chocolat an Vollmondeis oder ein Champagnersorbet. Die Gäste erhalten aber nicht nur ein leckeres Dessert, sondern ihnen wird auch ihr Geburtshoroskop erläutert.

Mit Hilfe dieses Horoskops verstehen sie, wer sie sind und was sie beeinflusst und können daraufhin aktuelle Problemstellungen lösen oder einen neuen Lebensweg einschlagen.

In vier Episoden werden die Horoskope unterschiedlicher Personen, die alle lose miteinander verbunden sind, erklärt. Nicht nur bringt jede Person ihre eigene Lebensgeschichte und Problematik mit, auch im Hinblick auf die Horoskope werden unterschiedliche astrologische Aspekte erläutert.

Die 40-jährige Mizuri Serikawa beispielsweise arbeitet als Drehbuchautorin. Ihre Drehbücher entsprechen allerdings nicht mehr dem Zeitgeist, sodass sie vor der Problematik steht, dass sie nur Absagen erhält. Die Katzen im Café erklären ihr daraufhin die unterschiedlichen Lebensphasen:

Mizuri zieht daraus die Erkenntnis, dass sie entgegen ihrer bisherigen Wahrnehmung nicht als alt gilt, sondern sich mit 40 Jahren in der Marsphase und damit in der Phase befindet, in der sie ihren beruflichen Lebensweg entscheidend gestalten kann.

Dass diese Aussage einen Nerv trifft und dass das Buch deshalb so gut ankommt, kann ich mir gut vorstellen. Ansonsten allerdings finde ich es nur bedingt verständlich, warum das Buch zu einem Bestseller wurde. Zugegeben, das Setting ist niedlich, doch die einzelnen Episoden sind ziemlich kurz und die Lebensgeschichten der einzelnen Personen nur sehr knapp ausgeführt. Im Vergleich dazu gefielen mir die Lebensgeschichten in Frau Komachi empfiehlt ein Buch einfach besser. Hier wird den Personen auch mit lebenspraktischen Ratschlägen und nicht nur mit Astrologie weitergeholfen.

Interessant ist diesbezüglich die Entstehungsgeschichte des Romans, die die Autorin im Nachwort schildert. Nachdem Mai Mochizuki sich selbst lange Jahre mit Astrologie beschäftigt hat, wollte sie ein Buch schreiben, mit dem sie ihre Leser neugierig auf das Thema Astrologie macht. Dementsprechend würde ich das Buch denjenigen empfehlen, die sich auch für Astrologie interessieren oder dem Thema gegenüber grundsätzlich nicht abgeneigt sind.

Ausgangspunkt für die Idee zum Mondscheincafé waren übrigens die schon existierenden Illustrationen von Chihiro Sakurada.

In Japan gibt es bereits zwei Fortsetzungen (Band 2: 本当の願いごと, Band 3: ライオンズゲートの奇跡), sodass es nicht unwahrscheinlich ist, dass ähnlich wie beim Café Funiculi Funicula noch weitere Teile auf Deutsch erscheinen.

Fazit

Ein unterhaltsames Buch für Astrologie-Fans, das an einigen Stellen gerne auch länger und ausführlicher sein dürfte.

Verfasst am 8. Dezember 2024 von

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