Es ist ein ganz neues Gefühl, bei der Lektüre eines Romans Lust darauf zu bekommen, ein Videospiel zu spielen. Aber wenn der Roman selbst wie eine Art Videospiel gestaltet ist, ist das wohl kaum verwunderlich.
Ähnlich wie Sōseki Natsuke gehört Kafu Nagai zu den Schriftstellern, die zwar innerhalb der japanischen Literatur einen hohen Rang einnehmen, deren Bedeutung im Inland aber in keinem Verhältnis zur Anzahl der übersetzen Werke im Ausland steht. Die englische Übersetzung Geisha in Rivalry ist deshalb ein kleiner Geheimtipp für alle, die in das traditionelle Japan vor dem Zweiten Weltkrieg eintauchen möchte.
In der Kategorie Japanische Bücher stelle ich euch Bücher aus Japan vor, die sich durch eine besonders schöne Gestaltung oder Story auszeichnen, deren Übersetzung aber unwahrscheinlich ist. Bei Ayakashi Fantasia trifft gleich beides zu: mysteriöse Geschichten treffen auf liebevolle Illustrationen.
Die japanisch-koreanischen Beziehungen gelten als nicht gerade einfach, war Japan doch Besatzer von Korea und verschleppte während des 2. Weltkrieges sogar unzählige Koreaner zur Zwangsarbeit nach Japan. Auch Lee Yang-ji hatte als in Japan aufgewachsene Koreanerin mit dieser Vergangenheit zu kämpfen.
Schon vor dem 11. März 2011 gab es mehrmals gewaltige Tsunami an Japans Ostküste. Doch je länger diese Tsunami zurückliegen, desto mehr gerieten sie in Vergessenheit. Ein Buch aus den 70er Jahren, das die Zerstörung der Tsunami an der Sanriku-Küste dokumentiert, wurde in Japan nun zum Bestseller.
Von der aktuellen Literatur aus Japan können wir in Deutschland immer nur einen Bruchteil kennenlernen. Aber auch die literarischen Klassiker sind noch lange nicht alle übersetzt. Über 60 Jahren nach seiner Veröffentlichung hat es nun aber ein wichtiger Klassiker der japanischen Nachkriegsliteratur zu uns geschafft.
Normalerweise liebe ich Hiromi Kawakamis Romane für ihre Schlichtheit, für ihre Einfachheit und ihre sanfte, verzauberte Stimmung. In Bis nächstes Jahr im Frühling allerdings bleibt nichts von dieser Stimmung übrig. Die Stimmung wirkt vielmehr kalt und spröde.
In einem Bergdorf, tief in den Wäldern Shikokus, leben alte japanische Traditionen fort, die eigentlich schon längst als überholt gelten. Hier gibt es noch Aberglauben, Wunderheilungen und die Hoffnung auf einen Erlöser. Die Dynamik dieser Dorfgesellschaft beschreibt Ôe in seiner Trilogie Grüner Baum in Flammen.
Deutsche Kanji-Lexika gab es zuletzt nur noch gebraucht zu kaufen. Nun hat der Buske-Verlag sein Zeichenwörterbuch von 2002 endlich wieder aufgelegt.
Seit über einem Monat bin ich nun schon dabei, den neuesten Roman von Murakami im japanischen Original zu lesen. Mein Eindruck bis Seite 100 ist der, dass der Roman eine neue Version von Südlich der Grenze, westlich der Sonne ist.
Nach fast 20 Jahren wurde Gefährliche Geliebte neuübersetzt und bekam den neuen Titel Südlich der Grenze, westlich der Sonne. Lohnt es sich, diese neue Ausgabe zu kaufen? Ein ausführlicher Vergleich klärt diese Frage.
Südlich der Grenze, westlich der Sonne ist zugegebenermaßen kein besonders attraktiver Titel. Viel zu lang, viel zu langweilig. Und doch ist es richtig, dass DuMont sich für die Neuübersetzung auch zu einer Umbenennung des Romans entschieden hat, der vorher Gefährliche Geliebte hieß.