Neben Fuwa Fuwa gibt es noch weitere Bücher, bei denen Murakami mit dem Illustrator Mizumaru Anzai zusammengearbeitet hat. Das Happy End der Elefantenfabrik enthält ältere, in Deutschland noch unbekannte Kurzgeschichten aus den achtziger Jahren.
Anders als bei Fuwa Fuwa illustrieren die Zeichnungen von Anzai die Geschichten aber nicht, sondern stehen für sich selbst. Genau wie die Geschichten befassen sie sich aber mit einem recht einfachen Thema: Konsumobjekten wie Colaflaschen, Comics, Pullovern, Postkarten und Streichholzschachteln, die in simplen, dafür aber sehr farbigen Stillleben drappiert sind.
Auch Murakamis Geschichten haben oft ein Objekt zum Thema: Er erzählt beispielsweise vom Song Fun, fun, fun der Beach Boys und welche Erinnerungen dieser bei ihm wachruft, von Weihnachten mit einer Bing Crosby Schallplatte, vom Detektiv Archer oder einfach nur von seiner Vorliebe für Sneaker.
Einige dieser Geschichten beschäftigen sich also, anders als wir es von aktuellen Geschichten gewöhnt sind, mit amerikanischer Kultur und amerikanischem Konsumgut. Einige Kurzgeschichten sind dementsprechend angefüllt mit japanisch-englischen Wörtern, was das Lesen für Japanischlerner einerseits erleichtert, sich stilistisch aber etwas komisch anfühlt.
Durch ihre Länge und das Vokabular eignen sich die Kurzgeschichten aber gut für Leseanfänger, die bereit sind, Kanji und neue Begriffe beim Lesen nachzuschlagen. Lohnend sind die Geschichten Das Geheimnis der Spagetthifabrik, A Day in the Life, Der Füllfederhalter und besonders Das Abendrot im Spiegel, in denen sich Murakamis geheimnisvolle-skurrile Erzählweise schon abzeichnet.
In Das Abendrot im Spiegel erzählt ein sprechender Hund seinem Herrchen bei einem Waldspaziergang von einem verzauberten Teich im Wald, in dem sich zu jeder Tageszeit das Abendrot spiegelt. Wer diesen Teich sieht, wird unweigerlich hineingezogen. Die Geschichte des Hundes ist aber nur Beiwerk, denn eigentlich erzählt er sie, um mit seinem Herrchen einen Tauschhandel einzugehen. Dieser hatte ihn nämlich ein Jahr zuvor gegen seine Ehefrau eingetauscht und überlegt, ob der den Hund nun wieder zurückgeben soll. Typisch für Murakami werden hier auch die skurrilsten Sachen behandelt, als wären sie normal. Der Erzähler kommentiert lediglich:
Der Band enthält neben zahlreichen Illustrationen von Mizumaru Anzai, der Übersetzung einer Erzählung von Otis Ferguson und einem Gespräch zwischen den Autoren folgende Kurzgeschichten:
カティーサーク自身のための広告 (Werbeanzeige für Cutty Sark), くりすます (Weihnachten), ある種のコーヒーの飲み方について (Über das Trinken von Bohnenkaffee), ジョン・アパダイクを読むための最良の場所 (Der beste Ort um John Updike zu lesen), FUN、FUN、FUN, 万年筆 (Der Füllfederhalter), スパゲティー工場の秘密 (Das Geheimnis der Spaghettifabrik), マイ・ネーム・イズ・アーチャー (My name is Archer), A DAY in THE LIFE, マイ・スニーカー・ストーリー (Meine Sneaker-Story), 双子町の双子まつり (Das Zwillingsfest in Twinsville), 鏡の中の夕焼け (Das Abendrot im Spiegel)
Dieses Buch gibt es nur auf Japanisch!
Fazit
Dieser Band enthält einige kurze Geschichten, mit denen es Spaß macht, seinen japanischen Wortschatz zu erweitern!Verfasst am 20. Februar 2012 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 23. August 2019