Sumire ist in einer schwierigen Lebensphase: Die Welt steht ihr offen und doch weiß sie noch nicht so recht, was sie mit den Möglichkeiten, die das Leben ihr anbietet, anfangen soll.
Sumire ist 22, raucht zu viel und isst zu wenig, hat ihr Studium abgebrochen und will Schriftstellerin werden. Mit dem Schreiben kommt sie aber nicht recht voran. Alles in Allem hat sie einen eigensinnigen, aber doch recht zerbrechlichen, verletzlichen Charakter. In dieser schwierigen Situation trifft sie die Liebe ihres Lebens. Diese Liebe reißt sie mit ihrer ganzen zerstörerischen Kraft mit. Für Sumire gibt es keine halben Sachen, sondern sie weiß, welche totalitäre, zerstörerische Form diese Liebe annehmen wird:
Sumire hat sich nicht einfach in einen anderen Studenten verliebt, sondern in eine um einige Jahre ältere, erfolgreiche Geschäftsfrau. Gemeinsam reisen die beiden durch halb Europa. Auf Griechenland passiert schließlich, was vorherzusehen war: Sumire gesteht ihre Liebe ein und es kommt zu einem schrecklichen Ereignis.
Die eigentliche Atmosphäre erhält dieser Roman erst dadurch, dass Sumires Erlebnisse nicht unvermittelt erzählt werden. Es ist ein Erzähler, der wiederum in Sumire verliebt ist und ihre Erlebnisse an den Leser weitergibt. Dies macht Sumire, die sowieso schon weiter vom normalen Leben entfernt ist, noch ungreifbarer – auch für den Erzähler selbst. Wie der Satellit Sputnik die Erde umkreisen sich alle Figuren im Roman so ständig auf einer Umlaufbahn, treffen sich aber nie.
Fazit
Ein wundervoller, trauriger, melancholischer Roman über die Einsamkeit des menschlichen Seins.Verfasst am 12. April 2013 von Friederike Krempin
Tags: Coming-Out, Einsamkeit, erste Liebe, Griechenland, Haruki Murakami, Homosexualität, Parallelwelt