Sly

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Sly

Takashi, die Goldschmiedin Kiyose und der schwule Barbesitzer Hideo leben ein unbeschwertes Leben, das nur auf den Moment ausgerichtet ist. Als Takashi erfährt, dass er HIV-positiv ist, ändert sich schlagartig die Beziehung zwischen den Dreien: Kiyose und Hideo hatten beide mit Takashi eine Beziehung und könnten sich angesteckt haben. Um sich abzulenken, unternehmen die drei eine Reise nach Ägypten.

Für Kiyose ist Ägypten das Land, in das sie schon immer einmal reisen wollte. Seine Symbolik als Land des Ursprungs der Menschheitskultur, mit dem Nil als Ursprung des Lebens in der Wüste, übt eine ungeheure Faszination auf sie aus.

Durch die vielen Eindrücke, die auf die Freunde eindringen, scheint Takashis Krankheit fast vergessen. Die Reise wird zu einer Art Selbstfindung der drei, in der sie sich mit der Endgültigkeit des Lebens auseinander setzen. Nicht zufällig studieren sie die Ägyptische Mythologie und besuchen Grabmäler, die ihnen ständig die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen halten.

Die Schilderungen von Ägypten sind etwas farblos, aber vielleicht muss man auch dort gewesen sein oder sich für das Land interessieren, um die Stimmung im Buch wirklich aufnehmen zu können. Dafür ist die Atmosphäre, die mit der Zeit zwischen den drei Freunden entsteht, gut eingefangen: Wie eine kleine Familie wachsen sie während der Reise immer mehr zusammen, auch wenn ihnen klar ist, dass sie bald auseinandergerissen werden.

Allen ist klar, dass Takashis Zeit von nun an begrenzt ist. Trotz dieser aussichtslosen Lage schwankt die Stimmung im Buch immer wieder von Traurigkeit zur Hoffnung und Zuversicht. Das macht diesen Romane – wie viele andere Romane und Erzählungen von Yoshimoto auch – so tröstlich und erleichtert den Umgang mit der ernsten Thematik.

Fazit

Sly ist ein Roman über den Umgang mit Tod und Vergänglichkeit, kontextuiert in der exotischen Kulisse des mystischen Ägyptens.

Verfasst am 22. August 2010 von
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 5. August 2019

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