Japanischer Alltag

Japanischer Alltag



Buske Verlag
179 Seiten
ISBN: 978-3875485387

Wer japanische Literatur im Original – aber mit Lesehilfen – lesen will, musste bisher auf englischsprachige Literatur zurückgreifen. Nun bietet aber auch der Buske Verlag mit 8 Kurzgeschichten des japanischen Gegenwartsautoren Jirô Akagawa die Möglichkeit, das Kanjilesen an authentischen japanischen Texten zu trainieren.

Die Geschichten sind alle bilingual abgedruckt: auf der linken Seite der japanische Text, auf der rechten Seite jeweils der deutsche Text. Zwischen den Zeilen wurde jeweils angenehm viel Weißraum gelassen, sodass man dort prima Notizen ergänzen kann. Allerdings ist dieser Platz auch nötig, denn die Kanji sind nicht mit Furigana (Lesehilfen in Hiragana) versehen.

Dafür gibt es im Anschluss an jedes Kapitel ein kleines Verzeichnis mit Lesungen zu Kanjis und grammatischen Erklärungen. Lesungen werden allerdings nur für einige wenige Kanji angegeben. Auch grammatische Erklärungen sind nur bei sprachlichen Spezialfällen anzutreffen, die grundlegende Grammatik wird hier nicht erklärt – was solch ein Buch aber auch gar nicht leisten sollte.

Ist das Buch etwas für mich?

Auch wenn ich die einzelnen Geschichten insgesamt einfacher fand als in Read Real Japanese und Breaking into Japanese, machen die fehlenden Kanjilesungen und Vokabelangaben den Einstieg doch schwer für denjenigen, der durch das Buch etwas lernen will.

Das ständige Nachschlagen und entziffern der Kanji und die Bedeutungserschließung der einzelnen Wörter kostet einfach zu viel Zeit. Deshalb eignet sich das Buch vor allem für Japanischlernende, die schon etwas fortgeschrittener (die Grammatik aus Genki 1 / Minna no Nihongo 1 sollte mindestens beherrscht werden, 150 Kanji zu kennen reicht nicht aus) sind und ihre Kenntnisse anwenden wollen.

Ein weiterer Minuspunkt ist die fehlende CD beziehungsweise Audiodatei. Bei zum Beispiel Read Real Japanese war es nämlich sehr hilfreich, sich die Texte einmal von einem Muttersprachler vorgesprochen anzuhören.

Schade, dass Kanjilesungen und Vokabeln fehlen, denn so könnte jeder gut in das Buch einsteigen. Für Lern- und Lesewillige empfehle ich deshalb weiterhin Read Real Japanese. Wer aber schon etwas weiter im Japanischlernen vorangeschritten ist, sollte auf dieses Buch nicht verzichten – schon allein wegen der originellen Kurzgeschichten eines Autors, der bisher noch nicht in Deutsche übersetzt wurde.

Ob die Kurzgeschichten zum Lesenlernen geeignet sind, kann man mit der Leseprobe des Verlags testen, die die komplette erste Kurzgeschichte beinhaltet.

Fazit

Für (sehr weit!) Fortgeschrittene, die noch mehr Lesestoff suchen, empfehlenswert. Zum wirklichen Lernen eignen sich aber die Bücher aus der Reihe Read Real Japanese besser.

Verfasst am 1. September 2010 von

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