Normalerweise stelle ich auf Japanliteratur.net keine Kochbücher vor. An diesem persönlichen und mit viel Liebe gestalteten Kochbuch kommt man allerdings einfach nicht vorbei. Die Rezepte sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, das ganze Buch ist daneben auch ein Genuss für die Augen.
Das Japan Kochbuch von Jacoby & Stuart ist kein herkömmliches Kochbuch, sondern sticht durch seine Gestaltung aus der Flut an Japan-Kochbüchern hervor: Die einzelnen Seiten sind mit kraftvollen Tuscheillustrationen und zarten Farbmustern verschönert. Fotos von Gerichten gibt es keine, dafür viele Illustrationen. Jede einzelne Seite ist unterschiedlich gestaltet, oft mit schönen bunten Farbmustern. So ergibt sich am Vorderschnitt ein schöner Farbfächer.
Der Autor selbst, Kenichi Kusano, bringt sich in das Kochbuch außerdem nicht nur mit kleinen Geschichten über die japanische Esskultur ein, sondern hat auch seine ganz persönliche Auswahl an Rezepten getroffen. So haben mich vor allem diese Rezepttitel gleich angesprochen:
- Gebackene Auberginen mit Sesam-Sojasauce
- Gegrillter Aal mit grünem Tee
- Kürbis-Kroketten mit Curry
- Hühnchen mit Lotuswurzelgemüse
Daneben enthält das Buch aber auch bekannte Rezepte wie Oyakodonburi, Sushi, Yakitori und Sukiyaki – mit insgesamt 75 Rezepten bietet das Buch also wirklich reichlich Möglichkeiten sowohl für diejenigen, die nach neuen Anregungen aus der japanischen Küche suchen als auch für diejenigen, die bisher noch gar nichts Japanisches gekocht haben.
Die Kochanleitungen sind einfach und kurz, die Zutatenlisten genau, ganz wie man es von einem Kochbuch erwartet. Eher ungewöhnlich sind die kleinen persönlichen Geschichten des Erzählers über die japanischen Küche und ihre Tischsitten. Auch wenn diese das Buch auflockern, bleibt es aber trotzdem vor allem ein Kochbuch.
Einziger Wehrmutstropfen des Buches ist für Kochanfänger, dass vor allem die Bilder fehlen und man sich so nicht immer unbedingt das fertige Gericht vorstellen kann. Die schönen Illustrationen machen diesen Nachteil aber wett – und schließlich lassen sich Fotos ja auch ganz schnell über Google finden.
Einen guten Einblick in ein paar Rezepte gibt auch die Vorschau zum Durchblättern auf der Verlagsseite von Jacoby & Stuart.
Fazit
Tolle Rezepte, dazu originelle Gestaltung. Dieses Buch zählt gestalterisch zu den Highlights unter den Neuerscheinungen an Japanbüchern 2012.Verfasst am 7. Mai 2012 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2024