In die Tochter des Samurai ermittelt die Halbjapanerin und Antiquitätenhändlerin Rei Shimura in ihrem bereits sechsten Fall. Ideen gehen der Autorin Massey nicht aus, dieses Mal geht es um die Trostfrauen und Japans Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg.
Rei Shimura ist eigentlich keine Ermittlerin, sondern Antiquitätenhändlerin. Die Kriminalfälle fallen ihr immer wieder zufällig zu, so auch dieses Mal, als ihr Verlobter Hugh Glendinning eine Sammelklage vorbereitet. Hugh plant, ein japanisches Unternehmen zu verklagen, das im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter eingesetzt hat und am Geschäft mit den Trostfrauen beteiligt war. Doch eine seiner Hauptzeuginnen wird ermordet.
Rei ermittelt nicht zielstrebig, vielmehr fallen ihr viele Beweise immer wieder einfach zu. Daneben spielt auch ihr Privatleben – aktuell die Verlobung mit Hugh eine große Rolle. Wie ein Krimi wirkt die Tochter des Samurai damit eher nicht. Dazu kommt, dass der Humor, den die Romane um Rei Shimura meist enthalten, in diesem Band eher durch Kitsch und anzügliche Sprüche ersetzt wird:
„Meinetwegen brauchst du dich nicht zu rasieren“, sagte ich. „Ich mag’s rau, besonders in der Nacht.“ (229)
„Das freut mich zu hören. Na schön, suchen wir ihn also noch mal auf. Überlass mir aber die Führungsrolle…“
„Gern“, sagte Hugh, und ihm war anzusehen, dass er damit nicht unseren Besuch bei Ramon Espinosa meinte.“ (150)
Wer sich nicht an diesem Stil stört, der findet auch mit dem 6. Band aus Sujata Masseys Krimiserie solide Unterhaltung. Und wer Unterhaltung, aber weniger Krimis mag, sollte es vielleicht einmal mit Sujata Massey versuchen.
Fazit
Nicht der beste Teil der Reihe, zur Unterhaltung aber gut lesbar.Verfasst am 16. November 2014 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 23. November 2024