Yakuza, Auftragskiller, Kriminelle – in einem Shinkansen (englisch: Bullet Train; ein japanischer Hochgeschwindigkeitszug) fahren gleich mehrere von ihnen mit, um unterschiedliche Aufträge zu erfüllen.
Lemon und Tangerine sind echte Profis in ihrem Metier und in der Szene berühmt-berüchtigt. Sie sollen eine befreite Geisel und einen Geldkoffer zu ihrem Auftraggeber bringen. Der Pechvogel Nanao jedoch soll den beiden eben diesen Koffer abjagen. Und schließlich ist Kimura auf der Jagd nach dem Schüler Oji, wegen dem sein Sohn im Koma liegt. Die Wege aller Personen werden sich im Laufe der Fahrt kreuzen.
Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel im Zug, mal mehr, mal weniger dynamisch. Die vielen Protagonisten machen die Situation anfangs ein wenig unübersichtlich. Lemon und Tangerine sind als jeweils große Fans von Literatur bzw. der Lokomotive Thomas ein skurriles Duo, das zwischendrin ein wenig Komik ins Geschehen bringt. Kimura und Oji dagegen haben charakterliche Tiefe. Während Kimura der eigentliche Held der Geschichte ist, verkörpert Oji das absolut Böse.
Die Protagonisten bekämpfen sich, stellen sich Fallen und verstecken sich – all dies in einem fahrenden Zug. Zwar ist der Zug sehr leer, etwas schwierig war es für mich aber trotzdem, mir vorzustellen, dass niemandem auffällt, wie eine Leiche in einer Toilette versteckt oder in einer Sitzreihe miteinander mit einer Waffe gerungen wird. Bullet Train wirkt an einigen Stellen deshalb etwas überzeichnet.
Alles in allem überzeugt mich Bullet Train nicht gänzlich. Vielleicht liegt es am Genre, vielleicht an den überzeichneten Charakteren, vielleicht fehlt es am Ende aber einfach auch nur an einer schlüssigen Auflösung oder einer überraschenden Wende.
Fazit
Gangster-Thriller im japanischen Hochgeschwindigkeitszug mit noch ein wenig Luft nach oben.Verfasst am 4. April 2022 von Friederike Krempin
Tags: Kotaro Isaka, Verbrechen, Yakuza, Zug