Keigo Higashino, das ist ein Synonym für wirklich gut gemachte, intelligente Krimis. Leider ist Higashino ist Deutschland wohl eher noch ein Geheimtipp. Wer den Autor kennenlernen möchte, der sollte unbedingt zunächst diesen Krimi lesen, der bisher wohl der beste Krimi ist, der von Higashino auf Deutsch veröffentlicht wurde.
Der Mörder steht fest, nur das Motiv nicht
Wie auch schon bei Verdächtige Geliebte und Heilige Mörderin ist relativ schnell klar, wer der Mörder ist. Auch der Mordfall gestaltet sich eigentlich ganz einfach: Ein Bestsellerautor wird, kurz bevor er nach Kanada auswandert, in seinem Haus mit einem Briefbeschwerer erschlagen und anschließend mit einem Kabel erwürgt.
Logik statt Action
In Böse Absichten passieren keine spektakulären oder blutrünstigen Taten, es gibt keine Verfolgungsjagend oder geheimen Beschattungsaktionen. Gegenüber stehen sich allein ein Ermittler und der verdächtigte Mörder. Der Ermittler versucht den Fall allein mit Logik und Kombination zu lösen, der Mörder versucht den Ermittler mit scheinbar schlüssigen Motiven zu täuschen.
Der Leser wird zum Ermittler
Und gibt es in diesem Roman – ohne zu viel von der Handlung vorwegzunehmen – immer wieder eine Überraschung. Stets denkt man als Leser, der Fall sei nun abgeschlossen und aufgeklärt, stets bleiben aber immer noch 20, 50, ja sogar mehr als 100 Seiten, sodass klar ist, dass sich die Ermittlungen doch noch in eine andere Richtung bewegen müssen.
Higashino schafft es, den Leser als Ermittler mit einzubeziehen, schafft mit Böse Absichten ein spannendes Rätsel, dass es beim Lesen zu lösen gilt.
Informationen zur Krimireihe
Anders als die bisher erschienenen Titel Verdächtige Geliebte und Heilige Mörderin, die Teil der Physikprofessor-Yukawa-Reihe sind, veröffentlicht Klett-Cotta mit Böse Absichten den vierten Teil aus einer Reihe um den Ermittler Kyōichiro Kaga. Weitere Teile aus dieser Reihe sind in Deutschland bisher nicht erschienen.
Fazit
Ein Krimi mit einem faszinierenden Aufbau und vielen spannenden Wendungen.Verfasst am 30. Mai 2015 von Friederike Krempin