Nicht mal ein Jahr ist es her, dass Haruki Murakamis Roman Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki in Deutschland erschien. Nun legt der Dumont Verlag mit Von Männern, die keine Frauen haben nach. Dieses Buch ist auch in Japan noch brandaktuell, erschien es dort doch erst vor einem halben Jahr.
Wenn deutschsprachige Autoren über Japan schreiben, dann sind diese Bücher (zumindest in letzter Zeit) immer einfühlsame, durchaus gelungene Werke. Andreas Séchés Namiko und das Flüstern oder Milena Michiko Flasars Ich nannte ihn Krawatte gehören zu diesen Titeln. Und auch Takeshis Haut ist wieder so ein Roman: sehr aktuell, beeindrucken und nachdenklich machend.
Wenn eine japanische Schriftstellerin über das Leben eines in Deutschland weitgehend unbekannten japanischen Schriftstellers schreibt, muss das nicht unbedingt für deutsche Leser interessant sein. Wenn dieser Schriftsteller für seine Zeit aber eher untytpisch und dazu noch unter grausamen Umständen zu Tode gekommen ist, bekommt die Geschichte aber eine ganz andere Relevanz.
Als am 9. August 1945 die Atombombe auf Nagasaki fällt, trennt sie ein junges Pärchen voneinander. Fast 70 Jahre später macht sich die Enkelin auf die Suche nach dem Geliebten ihrer Großmutter – und verstrickt sich dabei in eine ganz eigene Liebesgeschichte.
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges starben bei den Kämpfen auf Japans größter südlicher Insel Okinawa rund ein Drittel der Einwohner. Gemäß dem traditionellen Glauben der Einwohner Okinawas konnte viel Seelen dieser Kriegsopfer durch die Umstände ihres Todes keine Ruhe finden und spuken bis heute auf der Insel herum.
Was passiert, wenn es Mensch so schön ist, dass es fast schon unheimlich ist? Yuriko, die Tochter eines Schweizers und einer Japanerin, ist so schön, dass sie alles in den Schatten stellt. Doch dies rächt sich später an ihr.
In Japan glaubt man, dass die Toten während dem sommerlichen O-Bon als Geister zu ihren Angehörigen zurückkommen. Deshalb versammeln sich die Familien in ihrem Heimatort und gedenken mit dem Bon-Fest der Toten. Eine gute Gelegenheit, innerhalb der Familie die Geschichten von verstorbenen Angehörigen und mysteriösen Ereignissen weiterzugeben.
Es ist schwierig, von einem Buch mit dem Titel Gottes Boot überzuleiten auf eine Geschichte von Mutter und Tochter und der allmählichen Ablösung der Tochter von ihrer Mutter – aber darum vor allem geht es in dieser Erzählung.
Was passiert, wenn ein Autor, der ein Buch über die Entstehung des japanischen Hello-Kitty-Kults geschrieben hat, einen Krimi verfasst? Richtig, es wird ein Krimi mit viel japanischer Popkultur!
1988 schrieb eine japanische Autorin ein Kinderbuch darüber, wie ein japanisches Kind in Deutschland den Atomunfall in Tschernobyl erlebte. Ihr Buch fand lange nur wenig Beachtung, nach 3/11 erhielt es aber traurigerweise in Japan eine neue Relevanz.
Ein Buchcover sollte für ein Buch werben und einen Hinweis auf den Inhalt geben oder durch seine Gestaltung zumindest neugierig machen. Bei der Graben ist dies gründlich schiefgegangen.
Japan ist ein faszinierendes Land – nach wie vor auch für diejenigen, die sich jahrelang dort aufgehalten haben. Auch Joachim Eitel, den es beruflich nach Japan
verschlug, fasziniert das Land bis heute. Seine Erfahrungen hat er nun in einem Roman verarbeitet.