Um Tokyos Rotlichtbezirk ranken sich Geschichten. Zwar ist Prostitution in Japan offiziell verboten, nirgendwo aber soll man sich so gut von einer Krankenschwester behandeln oder in einem Etablissement namens „Soap Land“ so richtig einseifen lassen können wie in Japan. Mit In der Misosuppe könnt ihr einen Ausflug in diese Welt machen.
Allerdings geht es in In der Misosuppe nicht ausschließlich um sexuelle Ausschweifungen. Zwar hat der zwanzigjährige Kenji den Auftrag, den Touristen Frank drei Nächte lang durchs Rotlichtviertel zu führen, die Führung eskaliert aber ziemlich schnell und Gewalt wird das bestimmende Thema. In der Misosuppe enthält Szenen, die ihr vorher so wahrscheinlich noch nicht gelesen habt und ist sicher Murakamis brutalstes Buch, das in Übersetzung vorliegt.
Schuld daran ist Frank, ein ziemlich unheimlicher Mann, der keine Gefühlsregungen zu haben scheint. Während Kenii anfanfs noch denkt, er hat es einfach mit einem verklemmten Touristen zu tun, wird er bald zu seiner Geisel.
Fazit
Brutal, schnell, spannend.Verfasst am 10. Mai 2015 von Friederike Krempin
Tags: Gewalt, Hass, Nachtleben, Prostitution, Ryu Murakami