Yoko Ogawa ist eher für zarte, sanfte Erzählungen bekannt. Hotel Iris weicht vollkommen von diesem Konzept ab und ist sicher eines ihrer interessantesten Bücher: Ogawa kombiniert hier eine verträumte Erzählathmosphäre mit Erotik und BDSM.
Eine kleine Hafenstadt im Sommer. Mari arbeitet im Hotel ihrer Eltern und wird dort Zeugin eines Streits zwischen einer Prostituierten und ihrem Freier. Die Prostituierte wirft ihm vor, abartige sexuelle Vorlieben zu haben. Als Mari dem Freier, einem älteren, eigentlich eher schüchternen und ruhige Mann wiederbegegnet, stört sie sich nicht an diesen Vorwürfen. Zwischen den beiden entspinnt sich eine feine Beziehung – bis sie den Mann zu seinem Haus auf der Insel begleitet.
Die sommerliche, eigentlich verträumte Athmosphäre, der zwischen seinen Neigungen schwankende Mann und zuletzt auch Mari selbst, die irgendetwas an den BDSM-Praktiken des Mannes zu finden scheint – Hotel Iris ist nicht nur wunderbar erzählt und hat Charaktere mit Tiefgang, zum Schluss wird es auch noch richtig spannend. Da es zudem wenige Bücher gibt, die das Thema Japanese Bondage behandeln, ist dieses Buch nicht nur eine generelle Leseempfehlung, sondern ein unbedingter Geheimtipp für alle, die auf der Suche nach subtiler, erotischer Literatur (aus Japan) sind.
Fazit
Ein Geheimtipp für alle, die gerne erotische Romane lesen.Verfasst am 18. Februar 2017 von Friederike Krempin
Tags: Bondage, Erotik, Yoko Ogawa