Es ist schwierig, von einem Buch mit dem Titel Gottes Boot überzuleiten auf eine Geschichte von Mutter und Tochter und der allmählichen Ablösung der Tochter von ihrer Mutter – aber darum vor allem geht es in dieser Erzählung.
Mutter Yôko war schon verheiratet, als sie sich auf einen Mann – die große Liebe ihres Lebens, wie sie ihrer Tochter immer wieder erzählt – einließ. Nachdem aus dieser Affäre Sôko geboren wurde, verschwand der Liebhaber. Seitdem zieht Yôko mit Sôko von Stadt zu Stadt, immer in der Hoffnung, ihn irgendwo wieder zu treffen.
Die Handlung beginnt 1997 und setzt sich bis circa 2001 fort. In dieser Zeit schildert Ekuni jeweils aus Mutter- und Tochterperspektive das Zusammenleben der beiden. Alle ein bis zwei Jahre ziehen sie in eine neue Stadt, Yôko arbeitet als Klavierlehrerin und Sôko muss sich immer wieder neue Freunde suchen. Doch das Leben der beiden ist gar nicht so unruhig, sondern von täglichen Ritualen geprägt. Wichtig ist dabei auch immer das Gedenken an Sôkos Vater. Yôko erzählt ihrer Tochter Geschichten, die Sôko mit der Zeit aber immer weniger als glaubhaft ansieht. Langsam schleicht sich in die Idylle etwas ein, langsam beginnt Sôko sich von ihrer Mutter zu entfernen.
Dieser schleichende Übergang ist von Ekuni durch die Perspektivenwechsel zwischen Mutter und Tochter sehr reizvoll erzählt. Während sich die Erzählung zu Beginn scheinbar mit Banalitäten und dem ganz alltäglichen Leben aufhält, wird später klar, dass Ekuni so genau auf dieses Alltagsleben der beiden eingeht, da dies der Teil ist, den beide langsam verlieren werden. Am Anfang lebt Sôko mit ihrer Mutter in ihrer Gedankenwelt rund um den Vater, doch mit der Zeit hinterfragt sie, was ihre Mutter tut. Für Sôko gibt es schließlich nur die Möglichkeit, aus dieser Welt auszubrechen.
Auch wenn Ekunis mit Yôko eine Mutter beschreibt, die stark in ihrer eigenen Gedankenwelt lebt und ihrem Kind ständig Umzüge zumutet und Sôkos Reaktion so nachvollziehbar ist, steckt hinter der Geschichte doch auch ein ganz allgemeiner Vorgang: Die langsame Ablösung eines Kindes von seiner Mutter. Sôko nimmt die Welt immer weniger verträumt uns aus kindlichem Blickwinkel wahr, was sich auch in der Erzählung deutlich widerspiegelt. Yôko dagegen rutscht ab in eine andere Wirklichkeit. Das letzte Wort im Buch hat schließlich Yôko, doch wird nicht mehr deutlich, ob ihre Erlebnisse noch Wirklichkeit oder schon Traum sind.
Auch wenn durchaus christliche Bezüge und Symbole vorkommen, entscheidend ist in dem Buch eigentlich eine ganz andere Figur: Yôko
Sôko
Eine weitere Schwierigkeit: Das interessenante Ende, pber das ich nicht sprechen kann
Fazit