Geisha in Rivalry

Geisha in Rivalry



腕くらべ

Ähnlich wie Sōseki Natsuke gehört Kafu Nagai zu den Schriftstellern, die zwar innerhalb der japanischen Literatur einen hohen Rang einnehmen, deren Bedeutung im Inland aber in keinem Verhältnis zur Anzahl der übersetzen Werke im Ausland steht. Die englische Übersetzung Geisha in Rivalry ist deshalb ein kleiner Geheimtipp für alle, die in das traditionelle Japan vor dem Zweiten Weltkrieg eintauchen möchte.

Geisha in Rivalry wurde 1918 veröffentlicht und spielt damit in einer ähnlichen Zeit wie die Romane von Sōseki Natsume. Die Zeit um 1900 ist eine besonders spannende Zeit, da die Modernisierung und Einflüsse aus dem Westen dem traditionellen Japan gegenüberstehen. Anders als bei Sōseki ist dieser Konflikt in Geisha in Rivalry aber nur ein Randthema, dass sich nur beiläufig bemerkbar macht, wenn zum Beispiel erwähnt wird, dass die modernen Kinos das Theater verdrängen. Nagai konzentriert sich stattdessen ganz auf die Darstellung des Lebens im Amüsierviertel Shimbashi, der Welt von Geishas, Schauspielern und Amüsierbetrieben.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Geisha Komayo, die schon einmal freigekauft wurde, nach dem Tod ihres Mannes aber wieder an ihre alte Arbeitsstelle zurückkehren muss. Auch wenn Komayo weiß, wie sie die Männer um den Finger wickeln kann und eine im Viertel durchaus beliebte Geisha ist, ist sie doch nicht wirklich frei, sondern wartet auf den Mann der sie freikauft und ihr gegenüber ehrliche, konstante Gefühle zeigt.

„I don’t care how ugly a man is. What I want is a person who will be constant and take care of me without getting angry every time I want to have my own way a little bit.“ (72)

Die Erzählperspektive wechselt immer wieder, ist einmal ganz nah an Komayo dran um sich im anderen Augenblick wieder auf Randfiguren im Geschehen zu konzentrieren. Durch diesen Perspektivenwechsel gelingt es Nagai, ein rundes Gesamtbild einzufangen – es sind eben nicht nur die Geishas, sondern ebenso die Männer, die ihre Spielchen spielen und den Geisha keinesfalls so blind vertrauen wie diese vielleicht annehmen.

„But Kyoto Woman can’t be trusted even when they they (sic!) are geisha. Why on earth is it that women are all so stingy and mean? They’re forever making a nuisance about even the most trivial things – always trying to put a man under obilgation, aren’t they?“ (124)

Den japanischen Originaltext gibt es als Kostenloses e-Book.

Fazit

Ein Geheimtipp für alle, die mehr über das Leben einer Geisha erfahren möchten.

Verfasst am 12. August 2013 von
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 18. August 2019

Weitere Bücher von Kafû Nagai

Artikel im Blog

Zufällig ausgewählt: In Büchern stöbern

ランダムに選択しました

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
Der Revolver
Mein Sohn Takiji
Träume von Glück
Der weiße Buddha
Die Spur des Verräters

Die neuesten Rezensionen

Inspektor Takeda und die Toten von Altona
Inspektor Takeda und die Toten von Altona 8. Mai 2025
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen 4. Mai 2025
Shinwa. Stimmen der Nebelwälder
Shinwa. Stimmen der Nebelwälder 3. Mai 2025
Die letzte Utopie
Die letzte Utopie 27. April 2025
Vermissen auf Japanisch
Vermissen auf Japanisch 24. April 2025
Die Magnolienkatzen
Die Magnolienkatzen 21. April 2025
Literatur direkt aus Japan Literatur direkt aus Japan

Hier erfährst du mehr über Bücher, die es bisher nur in Japan gibt.

Bücher kaufen Wo kann ich japanische Bücher kaufen?

Ein kleiner Guide für Einsteiger

Zeitstrahl Zeitleiste

Suche dir Bücher aus nach der Zeit, in der sie spielen.

Neuerscheinungen Neuerscheinungen

Alle Neuerscheinungen für im Überblick.