Dr. Irabu therapiert wieder. Im inzwischen dritten Band der Reihe um den schrulligen Psychiater, der selbst sein bester Kunde ist, gibt es wieder 4 Fälle, in denen Irabu therapiert – und therapiert wird!
Jedes Mal werden Irabus Patienten, die unter Ängsten und Zwängen leiden, auf irgendeine unkonventionelle Methode geheilt. Irabu scheint daran meist nur zufällig beteiligt, denn er selbst hat keine psychiatrischen Qualitäten: er ist uneinfühlsam, unhöflich, direkt, hat einen Mutterkomplex und scheint sich nur für sich selbst zu interessieren.
Es sind nicht Irabus Fälle an sich, sondern die Figur des skurrilen Doktors macht die Erzählungen so humorvoll, spannend und immer wieder neu, unerwartbar, da man nie vorhersehen kann, was Irabu als nächstes tut.
Die merkwürdigen Fälle des Dr. Irabu enthält drei Geschichten über Menschen, die alle besonders unter ihren Psychosen leiden, da sie in der Öffentlichkeit stehen: Ein einflussreicher Verleger hat Angst vor der Dunkelheit, Eine Schauspielerin verfällt in einen Schönheitswahn und ein Geschäftsmann kann auf einmal nicht mehr schreiben.
Diese Geschichten verlaufen alle nach dem altbewährten Muster und unterscheiden sich von den vorherigen Erzählungen aus Band eins und zwei nur im jeweiligen Krankheitsfall. Zwar variiert Okuda jede Erzählung, sodass es nie langweilig wird, für Irabu-Kenner wird es allerdings langsam etwas langweilig und man stellt sich die Frage, ob sich die Serie nicht langsam ausgelaufen hat.
Anscheinend scheint derr Autor ähnlich zu denken, denn die letzte Geschichte unterscheidet sich stark von den restlichen: Irabu geht als Vertretung auf eine kleine Insel, auf der gerade ein erbitterter Wahlkampf zwischen zwei Lagern abläuft. Gekämpft wird auf der kleinen Insel um jede einzelne Stimme und mit allen Mitteln der Korruption – auch Irabu wollen beide Seiten für sich gewinnen.
Irabu-Fans bekommen hier Erzählungen in gewohnter Qualität, sollten aber nicht zu viel Neues erwarten. Irabu-Einsteigern empfehle ich den ersten Band Die japanische Couch, da dieser immer noch die besten Fälle enthält.
Fazit
Bewährte Irabu-Qualität, aber leider nicht viel Neues.Verfasst am 10. August 2010 von Friederike Krempin
Tags: Hideo Okuda, Psychologie