Nakazawas Comic über den Atombombenabwurf, der auf eigenen Erlebnissen beruht, ist ein Klassiker. Im Zweiten Teil werden die Stunden und ersten Tage nach dem Atombombenabwurf geschildert, in denen den Menschen das Ausmaß der Katastrophe langsam erst richtig bewusst wird.
Nach den schon grausamen Bildern in Band 1 – neben der Vorgeschichte enthält er die unmittelbaren Stunden nach dem Atombombenabwurf, in dem Gens halbe Familie bei lebendigem Leib verbrennt – enthält Band 2 noch mehr grausame Szenen. Gen und seine Mutter brauchen dringend Nahrung für das Gens neugeborene kleine Schwester. Bei der Suche danach stößt Gen nicht fast überall, wohin er tritt, auf Leichen, sondern er muss auch miterleben, wie den Menschen plötzlich die Haare ausfallen und innerhalb weniger Stunden sterben.
Gens Nahrungssuche wird zu einer Odyssee, bei der er immer wieder Personen begegnet, die ihn an seine verstorbenen Geschwister erinnern. Er will deren Tod nicht wahrhaben und redet sich ein, diese Kinder seien seine Geschwister.
Durch den groben, stark stilisierten Zeichenstil sind es aber weniger die Bilder, die betroffen machen, als vielmehr die Inhalte. Verbrannte Gesichter sehen durch den Zeichenstil aus wie aus Knetmasse geformt, über die Glassplitter, die in den Körper stecken oder über die Leichenberge kann man einfacher hinwegsehen, da sie eben mehr gezeichnet als real aussehen.
Am Ende ist noch ein Ausschnitt aus einem Interview mit dem Autor abgedruckt, in dem er seine Erlebnisse schildert und beschreibt, welche Erlebnisse er im Comic verarbeitet sind und an welchen Stellen er von dem realen Geschehen abweicht.
Fazit
Mitreißen wie der erste Teil, aber auch genauso schonungslos offen, was die Leiden der Opfer angeht.Verfasst am 24. September 2011 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 23. August 2019