Wie kann ein geistig behindertes Kind Selbstmord begehen? Und wie kann eine Mutter damit leben? Marie Kurakis Lebensgeschichte ist durchzogen von zu vielen Schicksalsschlägen – und trotzdem beweist sie Lebensmut.
Unter dem Titel der der kluge Regenbaum sind in diesem Band vier Erzählungen Ôes aus verschiedenen Jahren und zu verschiedenen Themen zusammengefasst. Sie bieten einen Querschnitt durch die Erzählwelt des japanischen Nobelpreisträgers, die nicht immer angenehm ist.
Wenn das Geld für eine Reise nach Tokyo knapp ist, reicht vielleicht auch erstmal ein Buch. Die Verpackung macht auf jeden Fall schonmal Lust auf mehr.
In Japan als Trilogie erschienen, ist Mister Aufziehvogel gleich nach 1Q84 Murakamis umfangreichster Roman. Der Roman wird sehr kontrovers bewertet: Für die einen ist er der ideale Schmöker, der ins Murakami-Universum entführt, den anderen ist die Handlung zu zäh und langatmig.
Historische Romane sind ja immer ein wenig länger. Dieser Roman ist aber mit seinen 571 Seiten nicht nur umfangreich, sondern baut ein komplexes Geflecht aus Figuren und Handlungen auf: Auf drei Zeitebenen und mit so vielen Figuren, dass es einer Übersichtsseite bedarf, erzählt der Roman die Geschichte des Okumichi Clans über 500 Jahre hinweg.
Auch wenn dieses Buch schon etwas älter ist, bietet es doch für alle diejenigen einen guten Zugang, die sich – vielleicht auch aus sozialwissenschaftlichem Interesse – genauer mit Japan beschäftigen möchten.
Mit der Veröffentlichung der Essays Jun`ichiro Tanizakis aus den 30er Jahren legt Manesse im wahrsten Sinne des Wortes kleine Lesehäppchen vor. In kompakten, schön aufgemachten Bändchen werden die Gedanken dieses bedeutenden Schriftstellers präsentiert, der die Besonderheiten der japanischen Kultur im Vergleich zum Westen reflektiert.
Mishimas Romane sind beeindruckend, aber auch anstrengend. Anstrengend vor allem, weil seinen Romanen eine Spannung innewohnt, die teilweise schwer und bedrückend wird. Wie auch schon in Geständnis einer Maske geht es in diesem Buch um die Unterdrückung der heimlichen Wünsche – diesmal einer Frau – bei der innere Gefühlswelt und äußere Maske beträchtlich auseinanderklaffen.
Yohaku (余白), der Papierrand oder auch Weißraum ist immer unbedruckt – leer. Um diese Leere, die entsteht, als die Protagonistin von ihrem Mann verlassen wird, kreist Ogawas wohl ruhigster Roman.
Was passiert, wenn viele ältere, alleinstehende Frauen auf engem Raum zusammenwohnen, mit ihrem bisherigen Leben unzufrieden sind und zu viel Zeit haben? Sie fangen an, bei den anderen nach dunklen Geheimnissen zu suchen.
So wie es im Japanischen schwierig ist, das, was wir unter privat und öffentlich verstehen auszudrücken, ist Amae (甘え) ein Konzept, das sich nur sehr umständlich ins Deutsche übersetzen lässt. Der Psychoanalytiker Takeo Doi erklärt dieses psychische Konzept, das eigentlich kein Japanisches, sondern allgemein menschliches Phänomen ist.
Die Kirschblüte ist das Symbol Japans. Nicht umsonst sind es wohl auch gerade Bücher von Autoren aus Übersee, bei denen Kirschblüten schon im Buchtitel eine Rolle spielen. Schnee im April – damit sind auch bei Aly Cha die Kirschblüten gemeint, wenn sie zu Boden fallen. Ist ihr Debütroman wirklich innovativ oder variiert sie das altbekannte Motiv nur?