Nach Einbruch der Dunkelheit

Nach Einbruch der Dunkelheit



EBVerlag
310 Seiten
ISBN: 9783868930313

Ähnliche Bücher

Teufelskind
Teufelskind
Natsuo Kirino

Japan galt lange als Wohlstandsland. Doch die Stimmung ist nach der Wirtschaftskrise der 90er, spätestens zu Beginn des neuen Jahrtausends, umgeschlagen: Eine Armuts- und Prekariatsdebatte ist entstanden, die sich auch in der Literatur niederschlägt.

Lisette Gebhardt, Japanologin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat die japanische „Prekariatsliteratur“ in diesem Buch untersucht. Sie ist damit die erste, denn auch in Japan fehlt es bisher noch an einer Gesamtuntersuchung dieses Literaturzweiges.

Das Buch ist von einer Japanologin, also einer Wissenschaftlerin verfasst und trägt deshalb auch klar wissenschaftliche Züge: eine wissenschaftliche Gliederung, eine sachliche Darstellung, Erklärung und Begründung der Arbeitsschritte, Belege durch Fußnoten.

Dass sollte aber auch Hobbyleser nicht abschrecken, denn Gebhardts Sätze sind keine verschachtelten Bandwurmsätze, ihr Stil ist sachlich, Fachbegriffe werden im Text direkt oder im Glossar erklärt und das Buch insgesamt setzt kein japanologisches Vorwissen voraus – nur Interesse für die japanische Prekariatsliteratur.

Japanische Prekariatsliteratur – unter diesem Schlagwort kann man sich nur wenig vorstellen, die Bücher dieser Literatur sind aber in Deutschland schon bekannt: Natsuo Kirino und Ryu Murakami zum Beispiel wurden schon übersetzt. Gebhardt stellt diese und noch sechs weitere Autoren in jeweils eigenen Aufsätzen vor und analysiert ihr Werk.

Die Vorstellung der Autoren macht aber nur knapp ein Drittel des Buches aus. Ehe sie auf die Autoren eingeht, erläutert Gebhardt zunächst den Stand der Prekariatsliteratur: die Bewertung der aktuellen Situation in Japan, den Prekariatsbegriff (der übrigens um das Jahr 2006 in Japan in der Debatte auftaucht). Im Anschluss an die Autorenvorstellungen werden außerdem noch Motive der Prekariatsliteratur (unter anderem das Waisenmotiv und Japanhass) erläutert.

Prekariatsliteratur ist kein rein japanisches Phänomen. Deshalb vergleicht Gebhardt zum Schluss die japanische Prekariatsliteratur und ordnet sie als globales Phänomen ein. Eine schöne Abrundung, denn so wird schließlich noch ein Bezug zu Lesern außerhalb Japans hergestellt.

Inhalt (ohne Unterkapitel)

Fazit

Dieses Buch untersucht und stellt erstmals die japanische Prekariatsliteratur vor, die im Deutschen durch Ryu Murakami und Natsuo Kirino bekannt wurde.

Verfasst am 29. September 2010 von

Tags: , ,

Weitere Bücher von Lisette Gebhardt

Artikel im Blog

Zufällig ausgewählt: In Büchern stöbern

ランダムに選択しました

Der Brautkimono
Shirobamba
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Bevor der Kaffee kalt wird
Heilige Mörderin
Der Goldene Pavillon

Die neuesten Rezensionen

Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
Die Stadt und ihre ungewisse Mauer 12. Januar 2024
Bevor sich unsere Wege trennen
Bevor sich unsere Wege trennen
Butter
Butter 18. November 2023
Mord auf der Insel Gokumon: Kriminalroman
Mord auf der Insel Gokumon: Kriminalroman 28. August 2023
All die Liebenden der Nacht
All die Liebenden der Nacht 14. Juni 2023
3000 Yen fürs Glück
3000 Yen fürs Glück 1. Mai 2023
Literatur direkt aus Japan Literatur direkt aus Japan

Hier erfährst du mehr über Bücher, die es bisher nur in Japan gibt.

Bücher kaufen Wo kann ich japanische Bücher kaufen?

Ein kleiner Guide für Einsteiger

Zeitstrahl Zeitleiste

Suche dir Bücher aus nach der Zeit, in der sie spielen.

Neuerscheinungen Neuerscheinungen

Alle Neuerscheinungen für im Überblick.