Arnold Pessers, ein junger holländischer Fotograf, wird für eine Reisebroschüre nach Japan geschickt, um dort klischeehafte Fotos von dem zu machen, was sich Europäer als typisch japanisch vorstellen. Mit seinem Fotomodel beginnt er schnell eine Affäre, muss aber feststellen, dass die kulturellen Unterschiede unüberbrückbar sind.
Damit ist eigentlich auch schon alles über die kleine Liebesgeschichte dieses Buches gesagt. Sie tritt im Grunde zurück hinter die eigentliche Thematik des Buches: Die Fremdheit von zwei unterschiedlichen Kulturen und unsere europäische Vorstellung von einem Japan, dass es so nicht gibt. So paradox dies klingt, Arnold muss schmerzlich erfahren, dass ihm das eigentliche Japan seine Freude an Japan nimmt.
Was Arnold an Mokusei, wie er seine Geliebte nach einer japanischen Blume nennt, fasziniert, ist ihre Maske, mit der sie Distanz schafft und unnahbar bleibt. Diese Maske legt sie nie ab, sodass Arnold Mokusei nicht wirklich kennenlernt. So weiß er nach einer fünf Jahre dauernden Beziehung, während der er sich immer wieder zwischendurch in Holland aufhält, eigentlich kaum etwas über ihr Privatleben ihn und ihre Familie.
Entsprechend gesichtslos bleibt auch Mokusei, entsprechend einseitig und nicht gerade tiefgründig ist die Beziehung. Und auch nach dem Lesen bleibt nur ein Gefühl von Leere zurück, als wäre diese Beziehung zwischen Arnold und Mokusei im Grunde ein schnell verblassender, nicht greifbar werdender Traum.
Fazit
Nooteboom thematisiert am Beispiel einer kleinen, leider etwas farblosen Liebesgeschichte die unüberwindbaren (?) Gegensätze östlicher und westlicher Kultur.Verfasst am 21. Dezember 2010 von Friederike Krempin