Minna no Nihongo ist konzipiert als internationales Lehrbuch, das in den gängigsten elf Sprachen (darunter Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Chinesisch, Koreanisch) benutzt werden kann. Deshalb enthält das Hauptarbeitsbuch, das in dieser Rezension vorgestellt wird, nur rein japanischen Text.
1. Aufbau
Jede Lektion ist von der Seitenaufteilung her gleich lang, die Abfolge der einzelnen Lektionen ist immer gleich:
- Seite 1: Beispielsätze, die das neue grammatische Thema vorstellen
- Seite 2: Beispieldialog
- Seite 3: Satzmuster
- Seite 4 und 5: Sprech- bzw. Schreibübungen
- Seite 6: kleine Dialoge zum Nachsprechen
- Seite 7 und 8: Hörverstehübungen, Lückentexte, ein Text zum Leseverstehen
2. Schwierigkeitsgrad
Minna no Nihongo ist rein auf Japanisch verfasst, das heißt Voraussetzung, um mit dem Buch Arbeiten zu können ist das Beherrschen von Hiragana und Katakana (es sei dßenn, man kauft sich noch den extra Band in lateinischer Umschrift – was aber für das Lernen nicht besonders förderlich ist). Die Kanji werden durchgehend, egal wie oft sie schon vorkamen, mit Lesehilfen versehen. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von Lektion zu Lektion schon an sich, da ja immer mehr Vokabeln und grammatisches Wissen vorausgesetzt werden. Allerdings werden die Sätze bis zur letzten Lektion nur müßig schwerer, man kann auch mal eine Lektion überspringen und trotzdem noch die nächste verstehen.
3. Das Vokabular
Im Gegensatz zu Genki hat Minna no Nihongo einen klaren Vorteil beim Vokabular: das Vokabular ist semantisch geordnet, das heißt, ähnliche oder gegensätzliche Wörter werden zusammen gelernt (zum Beispiel groß – klein, weit – eng). Dies ist bei Genki nur bedingt der Fall. Schwerpunktmäßüig bezieht sich das Vokabular von Minna no Nihongo übrigens stärker auf die Arbeitswelt – bei Genki stehen dagegen eher Oberschule und Studium im Fokus.
4. Das Rundum-sorglos-Paket
Wie schon zu Anfang erwähnt, hilft aber das Buch alleine nicht weiter. Was fehlt, sind Erklärungen und Vokabelangaben in deutscher Sprache. Das Buch dazu muss man sich zusätzlich bestellen, um mit Minna no Nihongo lernen zu können (mehr dazu HIER). Dies ist natürlich wieder ein Kostenfaktor wenn man bedenkt, dass man sich für die Hörverstehenübungen noch eine CD, zum Kanjilernen noch das passende Kanjibuch und eventuell auch noch ein Arbeitsbuch kaufen sollte.
5. Verbformen
Ein weiterer Nachteil war für mich ganz klar, dass man bei Minna no Nihongo bei den Verben zunächst nur die „Masu-Form, jedoch nicht die Wörterbuchform lernt. So geht man bei der Formenbildung immer von der „Masu-Form aus und lernt erst nach gut der Hälfte des Buches die Wörterbuchform. Ich habe es als angenehmer empfunden, gleich die Wörterbuchform (und fürs Sprechen die Masu-Form) zu lernen, da hieraus auch viel einfacher andere Verbformen abgeleitet werden können.
Fazit
Minna no Nihongo ist ein sehr schlicht aufgemachtes Buch mit vielen Übungen. Leider reicht das Buch alleine nicht aus, man muss sich noch ein zusätzliches Buch in deutscher Sprache mit Vokabeln und Grammatikerklärungen kaufen. Was die optische Aufmachung beziehungsweise damit einhergehende Übersichtlichkeit angeht, liegt Minna no Nihongo deutlich hinter Genki.
Fazit
Das Standardwerk für den internationalen Japanischunterricht und deshalb auch durchgängig auf Japanisch. Für Deutsche gibt es aber ein externes Buch mit Erklärungen.Verfasst am 2. September 2010 von Friederike Krempin
Tags: Beginner