Weil die Bücher so wunderschön gestaltet waren, habe ich euch in den letzten Monaten schon ein Kochbuch und eine illustrierte Erzählung von Murakami in einer Fotorezension vorgestellt. Nun habe ich auch noch ein gerade neu erschienenes Kinderbuch entdeckt, dass ich euch einfach in einer Fotorezension vorstellen muss.
Auch wenn sich das Buch als Bilderbuch mit nur wenig Text an junge Leser im Kindergartenalter richtet, möchte ich es euch doch nicht vorenthalten – vielleicht fällt dem Einen oder Anderen von euch ja auch jemand ein, den er mit diesem Buch glücklich machen könnte.
Die Geschichte ist kurz zusammengefasst: Aoki besucht ihre Freundin Yoko mit dem Shinkansen. Yoko wohnt in Tokyo und so haben die beiden eine große Auswahl an schönen Dingen, die sie unternehmen können. Sie gehen einkaufen, schauen sich einen japanischen Garten an, essen im Park Bentô und bewundern die Kirschblüten.
Das Buch ist kindgerecht und robust gestaltet als gebundene Ausgabe mit einem wattierten, also weichen Umschlag. Eine interessante Gestaltungsidee ist außerdem, wie man auf dem unteren Foto sehr gut sehen kann, dass die Kokeshi noch einmal extra auf das Buch appliziert wurde.
Mit viel Liebe zum Detail ist das Buch vorwiegend in zarten Mädchenfarbtönen gehalten. Besonders der Innenteil des Einbandes hat es mir angetan:
Gedruckt ist das Buch auf mattglänzendem, dicken Papier.
Die Bilder sind Computerillustrationen, die Texturen wie beispielsweise die der rosanen Kirschbäume im Park dementsprechend regelmäßig und normiert. Trotzdem wirkt das Buch nicht steril oder langweilig, denn auf den einzelnen Bildern gibt es viele Details zu entdecken.
Aoki bringt deutschen Kindern Japan ein Stück näher. Immer wieder sind einzelne einfache Wörter wie kawai (niedlich), tomodachi (Freunde) oder auch Phrasen wie oyasumi nasai (Gute Nacht) in das Buch eingestreut. Fraglich ist allerdings ob Eltern, die kein Japanisch können, die Begriffe hier korrekt vorlesen können und ob die einzelnen Wörter so überhaupt einen Lerneffekt haben.
Das besondere an dem Buch ist dafür aber, dass es seine jungen Leser direkt anspricht und zum Mitmachen und entdecken auffordert – ein richtiges Konzept für die Alterszielgruppe, die das Buch ansprechen will!
So gibt es immer wieder kleine Suchaufgaben. Die einzelnen Buchseiten beinhalten viele Gegenstände, die man beschreiben und über die man sich unterhalten kann. Gelungen sind auch die aufklappbaren Seiten. So kann man beispielsweise Aokis Bentôdosen öffnen und nachschauen, welches Essen sie zum Picknicken mitgenommen hat. Auch Yokos Wohnung lässt sich erkunden und der Shinkansen ausklappen.
Fazit
Dieses Buch ist nicht durch seine Illustrationen ein Hingucker, es motiviert mit seinem interaktiven Teil auch kleine Kinder, Japan zu erkunden!Verfasst am 21. Mai 2012 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 17. August 2019