New York in den 70ern. Yuki gehört zu den wenigen Japanerinnen, die für einige Jahre im Ausland leben müssen – ihr Vater ist für seine Firma in die USA abgeordnet.
Als er schließlich nach Japan zurückkehren kann, ist Yuki in der Pubertät und kann sich an Japan kaum noch erinnern, fühlt sich aber zugleich als Außenseiterin in New York. Sie schafft es, ihre Eltern zu überzeugen, in den USA bleiben und ihren Schulabschluss dort machen zu dürfen. Was ihre Eltern nicht wissen: Die Schulfreundin, bei der sie unterkommt, lebt keinster Weise in behüteten Verhältnissen, was auch auf Yuki abfärbt.
In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün ist ein Roman über die Entfremdung von sich selbst, das Leben zwischen zwei Welten, er ist aber vor allem auch eine spannende Coming-of-Age-Geschichte. Yuki wird Japan zwar nie wieder betreten, aber die Vergangenheit wird sie einholen – ihr eigener Sohn ist es schließlich, der sich auf die Suche nach seiner Mutter macht und ihre Geschichte erfahren möchte.
Zwar ist Yukis japanische Lebenswelt nur noch zu Beginn des Buches spürbar und thematisch dieses Buch deshalb eigentlich kaum noch als Literatur aus oder über Japan einzuordnen, der Roman ist aber überraschend abwechslungsreich und sprachlich wirklich gut erzählt, wie man gleich schon beim ersten Absatz merkt:
„Das kleine, weibliche Oval stand im Schatten der Haustür. Dort, wo ich stand, bestrich das Sonnenlicht den Bürgersteig mit Buttergelb; die Frau jedoch war winterlich gekleidet. Gleich drei Schals schlangen sich um ihren Hals – in Rostrot, Kardinalrot und in Wei0, mit scharlachrotem Rentiermuster.“
Deshalb gibt es zu diesem Titel – auch wenn nicht ganz zu dieser Website passt – hiermit eine unbedingte Leseempfehlung.
Fazit
Ein unscheinbares Buch mit nur wenig Japanbezug, aber einer wirklich gut erzählten Geschichte.Verfasst am 20. April 2019 von Friederike Krempin
Tags: Coming of Age, Japaner in Amerika