Vorweg: Es handelt sich hier um keinen Manga und ihr solltet euch auch von dem kindlich-kitschigen Cover nicht abschrecken lassen, dass der Carlsen Verlag wohl ausgewählt hat, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Gebt dieser Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern eine kleine Chance und lest diese Rezension.
Wohl auch wegen der äußerlichen Aufmachung ist nämlich auch mir dieses Buch bisher noch nicht aufgefallen – wohl weil ich es auf den ersten Blick nicht als Roman eingeordnet hätte. Dabei ist das 2003 mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnete Erstlingswerk von Risa Wataya in Japan ein Millionenbestseller.
Schaut man sich aber die Handlung an, wird schon verständlicher, warum Carlsen den Roman für Jugendliche ansprechend gestaltet hat: Die Thematik – zwei Oberschüler, die in ihrer Klasse beide Außenseiter sind, finden langsam zueinander – ist wie gemacht für ein jugendliches Lesepublikum.
Vielleicht bin ich wirklich zu alt für dieses Buch, aber die Themen sind ziemlich alltäglich und können mich irgendwie nicht so recht mitreißen: Cliquenbildung, Ausgrenzung und ungerechte Lehrer sind Themen, die wohl nicht nur japanische Schulkinder beschäftigen.
Zwar könnte man trotz allem die zarte, sanfte Liebesgeschichte zwischen den beiden Außenseitern loben, aber auch hier fehlt wieder das gewisse Etwas. Zum Einen scheinen die beiden nicht wirklich auf den Punkt zu kommen. Viel zu abrupt bricht für meinen Geschmack die Geschichte ab. Zum Anderen ist aber auch der Klappentext, der „Erotik und Poesie“ verspricht, nicht ganz korrekt. Erotik gibt es nämlich eigentlich nicht, wenn man von dem verschüchterten Kuss der beiden absieht.
Fazit
Der Klappentext beschreibt die Geschichte als "erotisch und voller Poesie". Ich konnte davon im Roman kaum etwas wiederfinden.Verfasst am 1. Juni 2012 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 3. Dezember 2022