Ehe Japan sich in den 1630er Jahren abschottete und in die fast vollkommene Isolation ging, waren es vor allem die Jesuiten, die versuchten, in Japan Fuß zu fassen und die Bewohner zu bekehren. In dieser Zeit kommt mit ihnen auch der Afrikaner Yasuke nach Japan, dessen Lebensgeschichte dieser Roman erzählt.
Yasuke, ursprünglich vom Jesuitenpriester Valignano als Isaak getauft, wurde als Kind aus Afrika verschleppt und hat seitdem als Sklave verschiedenen Herren gedient. Dabei wurde er vor allem zum Kämpfen und Töten abgerichtet.
Als Valignano bei Fürst Nobunaga vorspricht und Yasuke mitbringt, beeindruckt Yasuke vor allem mit seiner dunklen Hautfarbe. Valignano nutzt seine Chance und schenkt Yasuke Fürst Nobunaga.
Während es sich für Yasuke zunächst wie Verrat anfühlt, von seinem Herren aus strategischen Erwägungen einfach verschenkt zu werden, lebt er sich schnell bei Nobunaga ein und steigt immer mehr in dessen Gunst.
Der Roman erzählt die Geschichte von Yasuke auf zwei Zeitebenen: Die erste Ebene handelt von Yasukes Aufstieg vom Skalven zum Samurai-Krieger unter Fürst Nobunaga. Diese Ebene soll den Lesern zugleich das mittelalterliche Japan näherbringen. Ich persönlich fand die meisten Passagen jedoch langatmig und habe schließlich einige Kampfpassagen einfach überflogen. Ein richtiger Spannungsbogen wird nicht aufgebaut, zum Ende kommt es jedoch für alle, die die historischen Hintergründe nicht genau kennen, zu einer kleinen Überraschung.
Die zweite Ebene erzählt von Yasukes Kindheit in Afrika, seiner Verschleppung, seiner Ausbildung als Soldat und schließlich seiner Ausbildung durch die Jesuiten. Diese Ebene ist deutlich spannender und emotionaler erzählt und macht Yasuke nahbarer.
Auch wenn African Samurai für seine präzise historische Recherche gelobt wird, richtig mitnehmen konnte mich persönlich der Roman nicht. Es mag aber vielleicht zutreffen, dass dies auch eine Sache des Genres ist. Wer historische Romane mit Kämpfen und politischen Intrigen mag, könnte durchaus Gefallen an diesem Roman finden. Die frei Leseprobe gibt einen guten Einblick in den Erzählstil, der den gesamten Roman bestimmt.
Fazit
Ein eher nüchtern-sachlich erzählender Roman über einen der ersten ausländischen Samurai in Japan.Verfasst am 14. Dezember 2024 von Friederike Krempin