Manchmal darf man Bücher wirklich nicht nach ihrem Cover beurteilen. So hat mich das Cover dieses Buches lange davon abgehalten, es tatsächlich zu lesen.
Mein erster, fälschlicher Eindruck war, dass es um eine Legende oder eine irgendwie im Traditionellen verortete Geschichte rund um einen Hund gehen müsse. Um einen Hund geht es auch tatsächlich, allerdings spielt die Geschichte ziemlich aktuell im Jahr 2011, nach dem Großen Ostjapanischen Erdbeben.
Der Roman erzählt über einen Zeitraum von fast fünf Jahren von der langen Reise des Hundes Tamon, der durch den Tsunami sein Frauchen verliert und seitdem beharrlicher versucht, in den Süden Japans zu reisen. Unterwegs begegnet er verschiedensten Menschen, die den klugen und wohlerzogenen Hund kurzerhand bei sich aufnehmen. Jedem dieser Menschen bringt Tamon auf die eine oder andere Weise glückliche Momente und Zuversicht.
Im gesamten Roman tritt Tamon als Prototyp des idealen Hundes auf, ähnlich wie Japans berühmtester Hund Hachiko, der jahrelang am Bahnhof Shibuya auf sein totes Herrchen wartete und heute dort mit einer Statue verewigt ist. Wer den Roman bis zum Ende liest, wird verstehen, warum auch Tamon Hachiko sehr ähnlich ist und warum der japanische Originaltitel des Buches „der Junge und der Hund“ heißt.
In jedem Fall ist Tamons Geschichte ein rührender Roman, der durch seinen universellen Charakter nicht nur Hundefans ansprechen wird und mit einem anderen Cover eventuell sogar noch ein größeres Potenzial hätte.
Fazit
Ein rührender Roman über Treue und Loyalität und über einen ganz besonderen Hund.Verfasst am 14. Juni 2025 von Friederike Krempin