Mit Die Glückslieferanten erscheint ein weiterer Feel-Good-Roman aus der Feder von Sanaka Hiiragi in Deutschland.
Auch in diesem Roman geht es wieder um den Tod und darum, wie Angehörige mit dem Verlust geliebter Menschen umgehen können. Sanaka Hiiragi erfindet dazu die Himmelsboten, die Angehörigen ein Paket überbringen, das die Verstorbenen zu Lebzeiten bei der Himmelsbotenagentur aufgegeben haben.
Wie genau die Himmelsbotenagentur funktioniert, erläutert erst der Epilog. Zuvor enthält der circa 200 Seiten umfassende Roman vier Geschichten, in denen die Himmelsbotin Riku Nanahoshi ganz unterschiedlichen Menschen letzte Geschenke der Verstorbenen überbringt.
Dazu gehört beispielsweise die Aufnahme eines Liedes, das Yūko einst mit ihren inzwischen verstorbenen Freundinnen gemeinsam aufgenommen hat. Yūko ist kinderlos, nach dem Tod sehr einsam und lebt in einem Messi-Haus. Doch der Besuch von Riku Nanahoshi verändert ihr Leben zum Guten.
Ähnlich laufen auch die anderen Geschichten ab, doch würde ich diese zusammenfassen, würde ich zu viel vorwegnehmen.
Ritsu Nanahoshi ist keine normale Paketbotin, sondern eine Himmelsbotin. Diese liefern den Nachlass eines Auftraggebers an die von diesem gewünschte Person. Alle Geschichten sind jedoch für sich genommen anführend, ohne dabei ins Kitschige abzugleiten.
Wer Die Erinnerungsfotografen von Sanaka Hiiragi gerne gelesen hat, dem wird definitiv auch dieser Roman gefallen. Im Vergleich hat mir persönlich die Glückslieferanten sogar ein klein wenig besser gefallen, da die Konstruktion mit der Himmelsbotenagentur realistischer ist als das für Die Erinnerungsfotografen zentrale Konzept des Fotostudios am Übergang zwischen Leben und Tod, das kürzlich Verstorbene besuchen.
In Japan wird Die Himmelsboten als Serie fortgesetzt. Neben dem hier vorgestellten Roman sind 2023 und 2024 (Stand: Februar 2025) bereits zwei weitere Teile erschienen. Ob Hoffmann und Campe dieses ebenfalls veröffentlichen wird, steht aktuell noch nicht fest.
Fazit
Ein ruhiges, sanftes Buch über die Aussöhnung über den Tod hinaus.Verfasst am 30. Oktober 2024 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 20. Februar 2025