Es ist immer enttäuschend, wenn Büchertitel einen anderen Inhalt suggerieren, damit sich das Buch besser verkauft. So ist es auch bei diesem Buch, in dem es nicht um eine Kriminalgeschichte geht, wie man vermuten könnte, da es ja immerhin eine Leiche gibt. Schlecht ist die Agenten-Geschichte, die stattdessen präsentiert wird, aber auch nicht.
Girl in a Box heißt das Buch im Originaltitel. Es wäre schön gewesen, wenn der Verlag diesen Titel beibehalten hätte, denn er macht einfach mehr Sinn. Rei Shimura, Halbjapanerin, hat nämlich schon in mehreren brisanten Fällen ermittelt und muss sich für ihre neueste Spionageaufgabe in ein „Girl in a box“ verwandeln.
Damit bezeichnen die Japaner liebe, gut erzogene Mädchen, die sich ihren Eltern und der Gesellschaft fügen. Zu so einer wird nun auch Rei vom amerikanischen Geheimdienst gemacht. Sie legt ihre Vorliebe für Antiquitäten ab und heuert in einem japanischen Luxuskaufhaus als Verkäuferin an. Reis eigentliches Ziel ist es, an die Geschäftsbilanzen heranzukommen, aber dies gestaltet sich als äußerst schwierig, da ihre Vorgeseetzten nicht dumm sind. Einen Ermittler vor ihr, der eben dieser Tote im Sumida ist, hat es deshalb schon erwischt.
Obwohl also eher ein verdeckter Ermittlungseinsatz im Auftrag der Amerikaner, liest sich die Geschichte spannend und unterhaltsam bis zum Schluss. Sujata schafft es immer wieder, in ihre Bücher einen leichten Humor einzubauen. Dadurch, dass Rei im Kaufhaus auch arbeiten muss, gibt es einige interessante Einblicke in die japanische Luxuseinkaufswelt und das japanische Leben. Wer schonmal in so einem japanischen Kaufhaus war, wird im Roman sicher vieles wiedererkennen.
Fazit
Wenn auch kein Krimi, trotzdem gelungene Undercover-Ermittlung. Rei spioniert diesmal in der japanischen Kaufhauswelt. Gute Unterhaltung bis zum Schluss!Verfasst am 8. Juni 2011 von Friederike Krempin
Tags: Angestellte, Frauen ermitteln, Sujata Massey