Kazu steht mit ihren 50 Jahren voll im Leben: Sie leitet ein hochangesehenes Gasthaus und pflegt Kontakte zu wichtigen Politikern. Auf Männer will sie sich nicht mehr einlassen und in das Unglück einer Liebe will sie sich schon gar nicht stürzen. Aber trotzdem fehlt ihr etwas: Ein Familiengrab.
Bei einem Bankett lernt Kazu den Reformpolitiker Noguchi kennen, der inzwischen im Ruhestand ist. Noguchi ist ruhig und zurückhaltend, manchmal auch streng und herrisch. Kazu imponiert dieser ältere Mann und schon bald verliebt sie sich in ihn.
Ihre Liebe entwickelt sich langsam und unterschwellig und schon allein wegen der Beziehung zwischen diesen beiden alternden, so gegensätzlichen Personen, die beide auf ihre Weise sehr starrköpfig und impulsiv sind, lohnt es sich, das Buch zu lesen. Der Liebeskampf zwischen den beiden wird mit der Zeit aber auch zum Machtkampf. Kazu bleibt nach der Hochzeit weiter in ihrem Gasthaus wohnen und unterstützt Noguchis Partei heimlich mit Spendengeldern, um seinen Wahlkampf zu unterstützen.
So finden sich in diesem Roman gleich zwei Geschichten: Eine Liebesgeschichte zwischen einem Paar, das auf den ersten Blick gar nicht zusammenpasst und eine Geschichte um politische und gesellschaftliche Intrigen, die Kazus Position als angesehene Gastwirtin gefährden.
Nach dem Bankett basiert auf der wahren Geschichte zwischen dem Politiker Hachirô Arita und seiner Exfrau. Arita verklagte Mishima für seinen Roman, heute wird dieser Fall als Präzedenzfall für die Frage verwendet, inwiefern Romane das Privatleben eines Menschen ohne dessen Zustimmung in dieser Form darstellen dürfen.
Fazit
Eine Liebesgeschichte zwischen zwei alternden, sturen Menschen, die erst aufeinanderzugehen müssen.Verfasst am 4. September 2011 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 18. August 2019