„Mein Idol bleibt mein Idol, in guten wie in schlechten Zeiten.“ Unter diesem Motto hält Akari zu ihrem Star Masaki Ueno, Teil der Popband Mazamaza.
Als ihr Idol einen weiblichen Fan schlägt, bricht ein Shitstorm los. Und auch ansonsten läuft es für Masaki in der Öffentlichkeit und in seiner Band nicht rund. Doch Akari tut weiterhin alles für ihn. Fanartikel kauft sie drei Mal: ein Mal zum Ansehen, ein Mal zum Sammeln und ein Mal zum Verleihen. Als Masaki unbeliebter wird und mehr Fans ihre Fanartikel verkaufen, kauft Akari diese aus Mitleid auf.
Um sich das alles leisten zu können, geht Akari jobben. Ihre Schulnoten leiden darunter, dass sie all ihre Kraft nur noch ihrem Idol widmet. Doch zugleich scheint Akaris Fixierung auf ihr Idol ihr auch Halt und einen Sinn im Leben zu geben, denn außerhalb ihres Fan-Seins leidet sie an einer Lernschwäche. Ihr Umfeld zeigt dafür kein Verständnis und setzt sie nur noch mehr unter Druck.
Idol in Flammen ist mit 80 Druckseiten sehr kurz. Rin Usami erzählt schnörkellos und nüchtern aus der Perspektive von Akari. Deren Verhalten wird weder kommentiert noch reflektiert. Auch aus Akaris eigener Erzählperspektive fehlt es an Reflexion. So zeichnet Usami das verzweifelte Bild eines Teenagers, der sich nicht nur in eine Traumwelt flüchtet, sondern zugleich auch einer Unterhaltungsindustrie ausgesetzt ist, die genau weiß, wie sie an das Geld der jungen Mädchen kommt.
„In letzter Zeit kommen mir die Ränder meines Handybildschirms wie die vier Wände meines Zimmers vor.“ (Zitat aus Idol in Flammen von Rin Usami, E-Book-Ausgabe).
Was Akari erlebt, ist sicher das zeitweilige Schicksal vieler Jugendlicher, doch so drastisch und später auch aussichtslos ist wohl nur Akaris Geschichte.
Fazit
Eine eindrucksvolle Geschichte über ein Idol und seinen größten Fan.Verfasst am 24. November 2024 von Friederike Krempin