Dieses Buch ist keine leichte Kost für Katzenliebhaber: Ein Mann ist todkrank und wird vor die Entscheidung gestellt – er darf weiterleben, wenn dafür alle Katzen von der Welt verschwinden.
Ein Mann erfährt, dass er sterben muss. Der Teufel erscheint und schließt mit ihm einen Pakt: Für jeden Tag, den er weiterleben darf, lässt der Teufel eine Sache komplett aus der Welt verschwinden. All dies verrät der Klappentext schon vorweg. Ungefähr zwei Drittel des Buches wird nun erzählt, wie Telefone, Kinos und Uhren verschwinden. Erst im letzten Drittel stellt der Teufel den Mann nun vor die Entscheidung, ob auch die Katzen verschwinden sollen.
Der Protagonist, dessen Mutter an einem Tumor gestorben ist, hängt sehr an seiner Katze, da sie die letzte Verbindung zu seiner Familie ist. Die letzte spannende Frage für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben, bleibt nun nur noch, wie er sich entscheiden wird.
Abgesehen davon ist die Handlung nicht wirklich beeindruckend. Gespräche mit alten Bekannten, Reflexionen über den Sinn des Lebens und zuletzt eine Aussöhnung beinhaltet der Roman, wobei der Eindruck entsteht, das alle Themen immer nur sehr kurz und knapp angerissen werden, ohne in die Tiefe zu gehen. Auch die Gedankenexperimente, wie eine Welt ohne beispielsweise Telefone und Uhren aussehen würde, werden nicht so richtig bis ins Detail durchgespielt. Hier gäbe es sicher auch noch durchaus interessantere Dinge, die man verschwinden lassen könnte – oder die vielleicht noch einen anderen Einfluss auf die Geschichte haben könnten. Es scheint fast, als wären diese Elemente alle nur die Vorbereitung auf das Verschwinden der Katze.
Das im letzten Jahr erschienene Buch Saturo und das Geheimnis des Glücks, das eine ähnliche Handlung hat, ist im Vergleich dazu deutlich inspirierender, interessanter, humorvoll und auch herzerwärmend. Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden ist zwar anrührend geschrieben, bleibt aber leider im Vergleich dazu stärker an der Oberfläche.
Fazit
Ein schönes Buch für Katzenliebhaber.Verfasst am 27. April 2018 von Friederike Krempin
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 24. November 2024