Schon etwas länger auf dem Markt, bisher aber wohl noch recht unbekannt, ist die Lehrbuchreihe Konnichiwa, Japan!, die für den weiterführenden Unterricht an Universitäten und Volkshochschulen konzipiert wurde.
Insgesamt besteht die Reihe aus vier knapp 200-seitigen Lehrbüchern inklusive Praxisübungen und CD (es fallen also keine weiteren Anschaffungskosten an), die in 90 Schulstunden auf das Sprachniveau A2 vorbereiten sollen.
1. Aufbau
Der Aufbau ist ähnlich wie bei anderen Lehrbüchern: Zuerst folgt ein Dialog zur Einführung, dann die neuen Vokabeln und schließlich werden die neuen Satzmuster vorgestellt. Anschließend wird die Grammatik erklärt, Übungen befinden sich in einem Extrateil. Die Kapitel sind auch mit Bildern versehen, was das Ganze Buch etwas auflockert.
2. Schwierigkeitsgrad
Ähnlich wie bei Genki gibt es ab dem dritten Kapitel keine Lesehilfen mehr – eigentlich. Zwar sind die Dialoge frei von Lesehilfen – außer bei neuen Kanji, die dann mit Hiragana umschrieben werden. Die Vokabeln werden allerdings immer noch mit Romaji umschrieben. Dies wirkt etwas inkonsequent, wird aber zum Glück nur die ersten zwei Bände, also 12 von 22 Lektionen durchgezogen. Ab dem dritten Band gibt es dann endlich nur noch Hiragana. Der Schwierigkeitsgrad wird damit also Stück für Stück und immer nur ein wenig erhöht, was für die Lernmotivation sicher nicht schlecht ist. Wer allerdings von Anfang an den Schwierigkeitsgrad noch etwas erhöhen und nur noch mit Hiragana arbeiten möchte, sollte über ein Buch wie eben Genki oder Minna no Nihongo nachdenken.
Bei den Grammatikübungen merkt man, dass sich Konnichiwa, Japan! auf den weiterführenden Unterricht spezialisiert hat. Die Erklärungen sind sehr präzise, allerdings auch durchzogen von Fachwörtern und damit eher verständlich für alle, die sich auch ein wenig mit grammatischen Begriffen auskennen:
Die Kopula desu bildet einen nominalen Aussagesatz der Gegenwart in einem höflichen Gesprächsstil. (Seite 16)
3. Vokabular
Das Vokabular ist sehr alltagssprachlich ausgerichtet. Passend zu den Dialogen geht es immer um alltägliche Situationen, in die man als Japanischlernender geraten kann. Anders als bei den meisten Lehrbüchern, deren Dialoge in Japan spielen, geht Konnichiwa, Japan! aber davon aus, dass sich die Japanischlernenden in Deutschland befinden.
4. Kanji und Kana
Wie schon erwähnt, gibt es in den ersten beiden Lektionen noch Lesehilfen für Hiragana, aber der dritten Lektion werden diese dann Schritt für Schritt weggelassen. Konnichiwa, Japan! setzt also voraus, dass die Hiragana in den ersten beiden Lektionen erlernt werden – und bietet dafür auch einen extra Übungsteil im Buch. Ich persönlich aber habe diesen als etwas kurz empfunden und würde ein zusätzliches Übungsbuch wie Hiragana und Katakana Übungen empfehlen – oder zumindest noch viel zusätzliches Papier zum Schreibenlernen.
In Lektion 7 bis 12, also dem zweiten Band, werden schließlich auch die Katakana gelernt und dann vorausgesetzt. Erst ab Lektion 13 geht das schließlich mit den ersten Kanji los. Auch dies geht in anderen Lehrbüchern teilweise deutlich schneller.
Fazit
Konnichiwa, Japan! versucht, den Lernenden auf einem hohen Niveau abzuholen und schnell vorwärts zu bringen, gleichzeitig aber auch immer das zu lehren, was tatsächlich im Alltag von Nutzen ist. Die Gestaltung des Buches ist solide, aber sicher noch verbesserungswürdig und so ist das Buch für den Unterricht sicher bestens, für das Selbststudium aber eher eingeschränkt empfehlenswert.
Eine Übersicht über weitere Lehrbücher finde ihr im Japanisch Lerhbuch Vergleich.