„Ein Menschenleben dauert kaum einen Augenblick … Ich wünsche mir, dass der Augenblick für dich ein glücklicher sein wird.“
(Zitat aus: Hiyoko Kurisu, Der Laden in der Mondlichtgasse, E-Book-Ausgabe)
Um Menschen in Krisensituationen zu helfen, führt der Fuchsgeist Kogetsu in der Mondlichtgasse eine Confiserie, in der er Süßigkeiten mit magischen Kräften verkauft. Die Mondlichtgasse ist ebenfalls ein magischer Ort, der nur von Menschen betreten werden kann, die von großen Sorgen erdrückt werden.
So möchte der pummelige Immobilienmakler Koguma (deutsch: „kleiner Bär“), der das Gefühl hat, wegen seines Namens und Äußeren nicht ernst genommen zu werden, am liebsten Verschwinden. Dies ermöglicht ihm das bei Kogetsu erworbene Schimmerhauch-Wasanbon. Die magische Süßigkeit ermöglicht Koguma damit aber auch einen Perspektivwechsel, der ihm zeigt, dass seine Eigenwahrnehmung deutlich von der tatsächlichen Fremdwahrnehmung abweicht. Entgegen seiner Wahrnehmung schätzen seine Kunden und sein Vorgesetzter eben gerade Kogumas freundliches und zurückhaltendes Wesen.
Nach diesem Schema gestalten sich auch die vier weiteren im Roman enthaltenen Geschichten. Die sechste und letzte Geschichte beleuchtet schließlich Kogetsus Vergangenheit.
Der Laden in der Mondlichtgasse reiht sich ein in eine ganze Reihe von Feel Good-Romanen („Healing Novel“) aus Japan und folgt damit auch einem bestimmten Schema: Die Geschichten sind einfach und kurz gehalten und finden immer ein gutes Ende. Die rund 200 Seiten lesen sich recht schnell, viel Tiefgang hat der Roman schon aufgrund des kurzen Umfangs nicht. Dies ist aber auch keinesfalls Absicht eines Feel Good-Romans, denn dieser soll in erster Linie auf unkomplizierte Weise ein gutes Gefühl erzeugen.
Fazit
Süßigkeiten, ein wenig Magie und eine verträumte Stimmung ergeben die Blaupause für einen kurzweiligen Feel Good-Roman mit japanischen Flair.Verfasst am 3. Oktober 2025 von Friederike Krempin